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Zu wenig Ärzte in Uganda: Gesundheitshelfer helfen aus

Meldung vom 09.04.2009

Täglich dreht Robert Kito im ugandischen Dorf Gombe seine Runde. Er stattet jedem Haus einen Besuch ab und erkundigt sich nach dem Befinden der Anwohner. Mit sich führt er Malariamedikamente, Schmerzmittel, Vitamin A, Kondome, Entwurmungskuren und Elektrolytpräparate für Durchfallkranke.

Zudem bietet Kito eine HIV-Beratung an, versteht sich darauf, einen Aidstest durchzuführen und informiert seine Patienten über die medizinischen Angebote in den nahe gelegenen Kliniken. Ist ein Fall für ihn zu kompliziert, empfiehlt er dem Kranken eine Behandlung in einer der Gesundheitsstationen.

Kito ist einer von vielen Gesundheitshelfern im ugandischen Mpigi-Distrikt, der 40 Kilometer von der Hauptstadt Kampala entfernt liegt. Im August 2004 konnte dort mit einem Zuschuss von 40.000 US-Dollar aus der Kasse des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria ein Ausbildungsprogramm für Helfer wie Kito durchgeführt werden.

50 Anwärter nahmen damals an einem Workshop für Ausbilder teil und konnten bald auf 3.000 Helfer an ihrer Seite zählen. 1.759 von ihnen sind Frauen. Die meisten der Helfer hatten schon als Medikamentenverkäufer Erfahrung gesammelt. Sie stehen mittlerweile mit den Kliniken in dem Distrikt in Verbindung und sind an Buttons zu erkennen. Außerdem wurden sie mit T-Shirts, Fahrrädern und Handys ausgestattet. Sie helfen den Kranken direkt, sofern sie es vermögen, beobachten aber auch die Gesundheitslage vor Ort und sammeln Daten über Krankheiten und spezifische Symptome.

Die Helfer sind für den Mpigi-Distrikt ein Segen. Dort leben 1,4 Millionen Menschen, die von keinerlei ausgebildeten Ärzten und Krankenschwestern versorgt werden. „Lange hatten wir nur 62 Gesundheitszentren und viel zu wenige Fachkräfte für deren Leitung und die Versorgung der Patienten“, bemängelt die Ärztin Ruth Nasanga.

In ganz Uganda, einem Staat mit fast 31,5 Millionen Einwohnern, schließen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Jahr nur 200 Ärzte ihr Studium ab. Ein Drittel wandert nach Europa und in andere afrikanische Länder aus, wo bessere Gehälter bezahlt werden. In Uganda selbst kommt für die Mediziner nur noch die Hauptstadt als Arbeitsgebiet in Frage. In den entlegenen Regionen möchte niemand praktizieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) legt für das ostafrikanische Land eine Ärztedichte von 1:24.000 dar.

Im Mpigi-Distrikt verzeichnen die Gesundheitshelfer erste Erfolge. Reste Nanziri, Krankenschwester im Krankenhaus von Gombe und Koordinatorin der Helfer, bestätigt, dass die Zahl der Malariafälle bei unter Fünfjährigen zurückgegangen ist und in dieser Altersgruppe auch die Anämie seltener wird.

Zugleich sind die Immunisierungsrate und die Zahl der Kinder, die in einer der Kliniken zur Welt kommen, in die Höhe geschnellt. „Wir können uns mit Fug und Recht selbst auf die Schulter klopfen. Großes Lob aber gebührt auch den Gesundheitshelfern, die vor allem den Kindern zu einer besseren Gesundheit verhelfen.“

Helfer Kito hat im Moment noch etwas an der Ausstattung seines „Homepack“, wie er seine Erste-Hilfe-Tasche nennt, auszusetzen. Sie wird von den Kliniken nicht allzu regelmäßig wieder gefüllt. Doch auch Kito ist der Meinung: „Perfekt ist hier noch nichts, aber schon viel besser.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info