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Sambia: Wirtschaftskrise in China wirkt sich auf die afrikanischen Länder aus

Meldung vom 01.09.2015

Chinas Rohstoffhunger hat den afrikanischen Ländern ein enormes Wirtschaftswachstum verschafft. Durch den weltweiten Export von Rohstoffen konnte der Kontinent zuletzt Wachstumszahlen von bis zu sieben Prozent vorweisen. Ganz besonders China hat den Boom vorangetrieben, das zeigt sich im Negativen jetzt auch in der Krise.

Der fallende Ölpreis hat für die afrikanische Wirtschaft den Absturz in China eingeleitet. Die fallenden Preise für Eisen, Kupfer und andere Mineralien erschütterten die afrikanischen Länder dann erst recht. Die Abwertung des Yuan und die Börsenturbulenzen in China sind ein mögliches Anzeichen dafür, dass das vor allem auf Rohstoffhandel basierende starke Wachstum in Afrika in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren einknicken könnte. Afrika muss sich darauf vorbereiten, dass die Rohstoffpreise über längere Zeit hinweg sinken werden und dass es weniger chinesische Direktinvestitionen auf dem Kontinent geben wird.

Der Energie- und Rohstoffhunger hat in Afrika in den vergangenen Jahren ein stetes Wachstum von fünf bis sieben Prozent angekurbelt, worauf die Regierungen sehr stolz waren. Doch vor allem die Wirtschaften, die sich völlig auf den Export von Öl verlassen haben, erkennen immer mehr, dass es etwas leichtsinnig war, in guten Zeiten nicht auch noch andere Standbeine aufgerichtet zu haben. Am meisten wird Angola von der chinesischen Wirtschaftskrise in Mitleidenschaft gezogen, dessen Wirtschaftsleistung zu mehr als 30 Prozent auf dem Export von Öl basiert. Auch Äquatorial-Guinea und der Tschad sind von den fallenden Ölpreisen hart getroffen worden. Dort wird der Staatshaushalt bis zu 60 Prozent aus den Öleinnahmen generiert.

Selbst Nigeria muss wegen des niedrigen Ölpreises zurückstecken. Auch die dortige Währung, der Naira, ist stark unter Druck geraten. Der Wert des Naira ist seit 2014 um rund 20 Prozent gesunken. Die nigerianische Zentralbank hat höhere Zinsen eingeführt, die wiederum die Inflation beschleunigt haben. Dabei ist Nigeria viel besser für Veränderungen gewappnet als in früheren Zeiten niedriger Ölpreise. Mehr als die Hälfte der nigerianischen Wirtschaftsleistung wird inzwischen von Dienstleistungen und der Landwirtschaft gestemmt. Nigeria hat Südafrika als größte Wirtschaft Afrikas den Rang streitig gemacht. Der nigerianische Haushalt wird nur noch zu etwa zehn Prozent aus den Öleinnahmen gespeist. Die Regierung hat Ausgabenkürzungen um rund 25 Prozent angekündigt.

Das bringt vor allem Kürzungen der Staatsinvestitionen mit sich, die für die Verbesserung der Infrastruktur vorgesehen waren. Das wiederum dürfte den Diversifizierungsprozess der Wirtschaft einschränken. Nigeria kann die chinesische Krise dennoch besser verkraften als Südafrika und vor allem Sambia. Sambias Einnahmequellen beschränken sich vor allem auf seine Kupferminen, und die Investoren für diese Minen stammen alle aus China.

Die Kupfernachfrage aus China ist deutlich zurückgegangen. Und die Nachfrage aus Europa, wo der Aus- und Umbau der Hoch- und Höchstspannungsstromnetze bevorsteht, ist noch nicht so angelaufen, dass die Einbrüche dadurch wettgemacht werden. Allerdings hat Sambia in den vergangenen Jahren vielen in Simbabwe vertriebenen weißen Farmern Land übereignet, und diese Investitionen lohnen sich langsam.

Sehr schlecht ist es auch um den Südsudan bestellt. Das Land ist völlig angewiesen auf seinen Ölexport. Die Verlangsamung des chinesischen Wachstums dürfte die geplante finanzielle Unterstützung für eine Ölpipeline vom Südsudan über Uganda, Nordkenia bis nach Lamu am Indischen Ozean erst einmal auf Eis legen. Diese Pipeline ist aber für den Südsudan die einzige Möglichkeit, die hohen Pipelinegebühren des Sudan zu umgehen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Tagesspiegel“, tagesspiegel.de

Schlagwörter: Sambia, Wirtschaft, Krise, China, Börse, Turbulenzen, Ölpreis, Wirtschaftswachstum, Rohstoffe, Rohstoffhunger, Investoren, Kupfer, Mineralien, Export, Ölexport, Yuan, Währung, Inflation