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Äthiopien: Erste Sternwarte Ostafrikas in Betrieb

Meldung vom 10.09.2015

Äthiopien kämpft mit Armut, Dürren und Hungerkrisen – in die Weltraumforschung einzusteigen, scheint da unnötiger Luxus. Dennoch hat nun ein Observatorium, das Millionen gekostet hat, seinen Betrieb aufgenommen. Daran sind große Erwartungen geknüpft. Sogar Raketenpläne werden ins Auge gefasst.

Für einen Traktor haben die Bauern auf dem Berg Entoto kein Geld. Hier in mehr als 3.000 Metern Höhe, hoch über der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, beackern sie ihre Felder nach alter Tradition mit dem Ochsenpflug. Äthiopien zählt zu einem der ärmsten Länder der Welt, doch auf dem Berg Entoto erstrahlt ein neues Gebäude, ein ehrgeiziges Projekt, das für eine bessere Zukunft stehen soll. Seit ein paar Monaten sind hier die ersten beiden Teleskope des äthiopischen Weltraumprogramms in Funktion.

„Am Anfang hielten die Leute uns für verrückt“, betont Solomon Belay, der Direktor des Observatoriums. Er führte einen jahrelangen Kampf für das erste Raumfahrtprogramm in Ostafrika. „Der Regierung ging es vor allem darum, die Ernährung zu sichern.“ Sich mit den Sternen auseinanderzusetzen, schien vielen angesichts der vielen Nöte im Land purer Luxus. Der Professor für Astrophysik hat da eine andere Meinung: „Armut darf kein Hinderungsgrund sein für ein solches Programm – im Gegenteil.“ Wer die Wissenschaft voranbringe, trage zur Entwicklung des Landes bei, meint Belay.

Gesponsert hat das 2,7 Millionen Euro teure Observatorium der äthiopisch-saudiarabische Geschäftsmann Mohammed Alamoudi. Es verfügt über zwei Teleskope und einen Spektrografen zur Messung elektromagnetischer Strahlung. In erster Linie steht das Observatorium für Astronomie- und Astrophysikstudenten der Universität in Addis Abeba offen, die für ihre Ausbildung nun nicht mehr das Ausland aufsuchen müssen.

„Unser größtes Anliegen ist, dass sich die junge Generation mit Wissenschaft und Technologie befasst“, unterstreicht Abinet Ezra von der Äthiopischen Raumfahrtgesellschaft (ESSS). „Wissenschaft ist Teil jeglicher Entwicklung, ohne Wissenschaft und Technologie können wir gar nichts erreichen.“

In der Regenzeit schieben sich auf dem Entoto oft dicke Wolken zwischen die Teleskope und die Sterne. Auch die Lichter der Hauptstadt sind hinderlich. Mit anderen Observatorien, wie zum Beispiel dem in Südafrika, kann das äthiopische nicht konkurrieren. Aber es werden bereits Träume gehegt, eine weitere Sternwarte nahe Lalibela im Norden zu errichten. Der Standort wäre weitab von allen künstlichen Lichtquellen der Städte. Inzwischen hat auch die Regierung den Sinn eines eigenen Weltraumprogramms erkannt und leitet alles in die Wege, binnen fünf Jahren einen äthiopischen Satelliten ins All zu schicken. Der soll dazu dienen, Kommunikationsmöglichkeiten zu erweitern und Anbauflächen zu observieren.

Am Äthiopischen Technologieinstitut in der Stadt Mekele bereiten Wissenschaftler den ersten Test einer Rakete vor, die mehr als 30 Kilometer hoch in den Himmel fliegt. Das Weltall erreicht sie damit noch lange nicht, aber es ist ein erster Schritt in Richtung Raumfahrt. „Wir haben es nicht eilig, in die Tiefen des Alls vorzudringen“, versichert Astrophysiker Belay.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „n-tv“, n-tv.de

Schlagwörter: Äthiopien, Sternwarte, Observatorium, Armut, Hunger, Dürren, Entoto, Weltraum, Rakete, Sterne, Weltraumforschung, Raketentest, Satellit, All, Teleskope, Astronomie, Astrophysik, Jugend, Bildung, Wissenschaft, Äthiopische Raumfahrtgesellschaft, Raumfahrt, Lalibela