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Afghanistan: 24 Stunden Kampf um den Flughafen von Kandahar

 
Meldung vom 10.12.2015

Taliban haben versucht, den Flughafen von Kandahar einzunehmen. Dabei haben die Islamisten 50 Zivilisten und Sicherheitskräfte umgebracht. Doch wie konnten die Extremisten so weit auf das Gelände des Flughafens vordringen, obwohl dort ein Stützpunkt nationaler und internationaler Soldaten ist?

Es war ein Alptraum mit tödlichem Ausgang am Flughafen von Kandahar – vor allem für viele Zivilisten. Zurück blieben zerschossene Häuser und Autos – sie sind stumme Zeugen für die dramatischen Stunden. Der Flughafen dient nicht nur dem zivilen Transport, sondern ist gleichzeitig ein großer Armeestützpunkt. Er ist wie eine eigene Stadt konzipiert und generiert viele Arbeitsplätze für Zivilisten. 24 Stunden lang mussten die afghanischen Sicherheitskräfte kämpfen, um die Kontrolle über das Gelände zurückzugewinnen und den Angriff zu abzuwehren.

Das Verteidigungsministerium in Kabul meldet elf Täter, die es am Dienstagabend (08.12.2015) gegen 18.30 Uhr Ortszeit geschafft hatten, die ersten Sicherheitsschranken zu durchbrechen und den Außenbereich des militärischen Teils des Flughafens zu betreten.

Das Taliban-Kommando verbarrikadierte sich dort in einer kleinen Siedlung für afghanische Armeeangehörige und Vertragsarbeiter, brachte offenbar auch Geiseln in seine Gewalt und verwickelte sich bis gestern Nacht in Schusswechsel mit afghanischen Sicherheitskräften. Zum Schluss hielt über lange Zeit offenbar noch ein Attentäter stand, der über mehrere Stunden aus seinem Versteck heraus Widerstand leistete.

Am Vormittag zeigte die Armee der Öffentlichkeit die Leichen der getöteten Angreifer. Sie waren mit Blut-durchtränkten Armeeuniformen bekleidet. Ihre Waffen wurden den Medien am Anschlagsort auf einem Tisch zur Ansicht hingelegt.

Warum das Kommando ohne Hindernisse auf das Gelände gelangen konnte und woher die Kämpfer mit Waffen und Munition ausgerüstet wurden, ist unklar. Die Armeeführung will eine Untersuchungskommission berufen. Man geht davon aus, dass das Kommando auf Unterstützer in den Reihen der Streitkräfte bauen konnte.

Die Taliban selber rühmen die Täter als ein „Märtyrer-Kommando“, dem es gelungen sei, viele Soldaten des Feindes zu erschießen. Im Internet kursiert ein Video, das das mutmaßliche „Märtyrer-Kommando“ kurz vor dem Angriff darstellen soll. Darin wendet sich einer der Kämpfer direkt an US-Präsident Barack Obama. „Obama, Du bist nicht sicher in Afghanistan. Wenn Ihr hier seid, werden wir Euch töten“, droht der Mann in schlechtem Englisch. Er fügt hinzu: „Wir kommen zu Euch“ – und: „Wir werden Eure Technologie und Eure Macht töten.“

Wenn man von der Propaganda absieht, beweist der Angriff einmal mehr, dass die Taliban die Schlagkraft haben, militärisch komplexe Kommando-Aktionen durchzuführen. Die Stadt Kandahar ist für die Taliban von großem strategischem und symbolischem Wert. Die Metropole im Süden Afghanistans war bis zum Sturz ihres Regimes Ende 2001 die zentrale Plattform, von der aus die Islamisten wirkten. Heute halten dort am Flughafen auch nach dem Abzug der meisten internationalen Kampftruppen noch immer viele US-Soldaten und CIA-Kräfte die Stellung. Die internationalen Truppen versicherten, dass das Taliban-Kommando es nicht geschafft habe, auf das Rollfeld oder in die Nähe ihres Stützpunktes zu gelangen.

Der Angriff auf den Flughafen ereignet sich zu einem Zeitpunkt, zu dem es viele Gerüchte um Zerstrittenheit und Spaltungen in den Reihen der Taliban gibt. Seit Tagen kann man Informationen aus dem Internet beziehen, dass der umstrittene neue Taliban-Anführer Mullah Akhtar Mansur bei einer internen Schießerei verwundet wurden sei oder sogar ums Leben kam.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Afghanistan, Kandahar, Flughafen, Taliban, Kommando, Sicherheitsbeamte, Soldaten, Stützpunkt, Propaganda, Barack Obama, Drohrede, Gefecht, Märtyrer, Islamisten, Mullah Akhtar Mansur