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Mexiko: Das Land der Verschwundenen – Mehrere Leichen in einer Schlucht entdeckt

Meldung vom 17.12.2015

In kaum einem anderen Land gibt es so viele verschwundene Menschen wie in Mexiko. In dem Land kämpfen die Drogenkartelle mit brutalen Mitteln um ihre Vorherrschaft, dabei ermorden sie zahlreiche Menschen und haben ausgeklügelte Methoden gefunden, die Leichen hinterher verschwinden zu lassen. Jetzt wurden 17 Tote in einer tiefen Schlucht gefunden.

Ein als Ziegenhirte verkleideter Mann hat in einer 500 Meter tiefen Schlucht in Guerrero 17 Leichen entdeckt. Dabei hingen einige der Toten in den Ästen von Bäumen, manche lagen auf dem Boden. Die Identität und der Todeszeitpunkt konnten noch nicht festgestellt werden.

Die 17 Leichen sind im Süden Mexikos gefunden worden. Acht der Körper seien teilweise verbrannt gewesen, meldete ein Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft im Bundesstaat Guerrero am Dienstag (15.12.2015).

Berichten zufolge stieß ein Mann auf die Leichen, der aus den USA angereist war, um sich auf die Suche nach einem vermissten Verwandten zu begeben. Er hatte sich als Ziegenhirte getarnt und war so durch die Berge gewandert, um bei den Einheimischen nicht aufzufallen.

Die in der 500 Meter tiefen Schlucht nahe dem Dorf Chichihualco gefundenen Leichen, ihr Alter und Geschlecht, konnten bislang noch nicht identifiziert werden. Untersucht wird auch noch der Todeszeitpunkt. In dem von blutigen Fehden zwischen Drogenbanden zerrissenen Bundesstaat Guerrero macht man immer wieder die grausigen Funde von verscharrten Opfern.

Die jüngste Entdeckung war jedoch besonders alptraumhaft: Die Leichen lagen offen auf der Erde herum, einige Tote hatten sich in die Äste von Bäumen verfangen, berichtete Mario Vergara von der Angehörigenorganisation Los Otros Desaparecidos, die in Guerrero nach Vermissten forscht. „Es war die Hölle“, sagte der Mann.

Laut Vergara hatte der amerikanische Staatsbürger seit längerem in der Region nach einem vermissten Angehörigen gefahndet. Seinen Angaben zufolge war er in die Rolle eines Hirten geschlüpft, um in der für ihren Cannabis-Anbau bekannten Gegend kein Misstrauen zu wecken. Er habe sich eigens eine Ziegenherde gekauft, um mit den Tieren durch die Region zu ziehen.

Nach Angaben einer Vertreterin einer weiteren Organisation von Angehörigen vermisster Menschen in Guerrero wurden die sterblichen Überreste zur näheren Überprüfung nach Mexiko-Stadt überführt. Das Komitee von Verwandten und Freunden entführter, vermisster und ermordeter Menschen habe die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und sie aufgefordert, DNA-Proben von Angehörigen mit den nun entdeckten Leichen abzugleichen.

Der Fall von 43 verschwundenen Lehramtsstudenten vor mehr als einem Jahr ist immer noch nicht abgeschlossen. Ob ein Zusammenhang zwischen den jüngst entdeckten Leichen und den Vermissten besteht, wird jetzt geklärt. Das 2007 ins Leben gerufene Komitee hat 45 Fälle vermisster Menschen allein in den vier größten Städten des Bundesstaates erfasst. Im ganzen Bundesstaat sind hunderte Menschen als vermisst gemeldet. In Guerrero werden vehemente bewaffnete Konflikte zwischen Drogenbanden ausgetragen, die um Routen für den Rauschgiftschmuggel kämpfen.

In Guerrero sind vor mehr als einem Jahr 43 Lehramtsstudenten verschwunden. Sie wurden nach Justizangaben von korrupten Polizisten und Beamten verschleppt und der Drogenbande Guerreros Unidos übergeben. Bandenmitglieder sagten aus, die Studenten seien auf einer Müllkippe umgebracht und verbrannt worden. Angehörige glauben dieser Geschichte nicht und stellen immer noch Nachforschungen an. Sie haben zudem internationale Medienaufmerksamkeit errungen und den Staat dazu gezwungen, den Fall neu zu untersuchen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Focus Online“, focus.de

Schlagwörter: Mexiko, Leichen, Schlucht, Tote, Guerrero, Vermisste, Verschwundene, Drogenkartelle, Ziegenhirte, DNA-Proben, Studenten, Lehramtsstudenten, Chichihualco