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Afghanistan: Gouverneur wegen Internet-Hilferuf entlassen

 
Meldung vom 08.01.2016

Nachdem der stellvertretende Gouverneur von der afghanischen Provinz Helmand über Facebook einen Hilferuf ausgesandt hatte, wurde er entlassen. Die Region ist derzeit heftig umkämpft und der Mann hatte dringlich Unterstützung aus Kabul angefordert. Da er kein Gehör fand, nutzte er die sozialen Medien als Plattform für sein SOS. Ein Mitglied des Provinzrates bestätigte heute, dass Mohammad Jan Rassuliar gestern des Amtes verwiesen wurde. Am 20. Dezember 2015 hatte Rassuliar den afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani gebeten, schnell einzugreifen, weil die Provinz in Gefahr sei, an die Taliban zu fallen.

Der Nationale Sicherheitsrat (NSC) hatte dem Direktorat für die Verwaltung der Provinzen angeordnet, Rassuliar zu suspendieren und das Amt neu zu besetzen. Das gab der amtierende Chef des Amts, Abdul Hakim Sedikki, in einem Brief an die Provinzregierung in Helmand vom 4. Januar bekannt. Eine Kopie des Briefes wurde im Internet veröffentlicht.

In demselben Brief werden Provinzbeamten ernste Folgen angedroht, falls sie soziale Medien benutzen, um die Regierung in einem kritischen Licht darzustellen. Die „unverantwortlichen Bemerkungen“ aus Helmand in den vergangenen Wochen seien „nicht hinnehmbar“ gewesen. Rassuliars Facebook-Eintrag und folgende Interviews von Beamten und Sicherheitskräften zur sich negativ zuspitzenden Sicherheitslage in der wichtigen Südprovinz hatten der afghanischen Regierung viel Kritik eingehandelt.

Derweil wird die Situation in Kabul immer unsicherer. In der Stadt hat sich erneut eine Explosion ereignet. Medien berichteten von einer lauten Detonation in einem Stadtteil, in dessen Nähe sich mehrere ausländische Botschaften befinden. Die Ursache der Explosion konnte zunächst nicht benannt werden. Auch über mögliche Schäden und Tote lagen noch keine Informationen vor.

Erst zuletzt wurden in Kabul bei zwei Anschlägen binnen weniger Stunden mindestens 30 Menschen verwundet. Für den Anschlag auf einen Wohnkomplex in der Nähe des Flughafens zeigten sich die radikalislamischen Taliban verantwortlich. Die Hauptstadt wird seit den staatlichen Bestrebungen, den Friedensprozess zwischen Regierung und Taliban wieder anzukurbeln, verstärkt zum Ziel von Selbstmordattentaten.

In Helmand breiten die radikalislamischen Taliban ihren Machtbereich seit Monaten immer weiter aus, die afghanischen Regierungstruppen werden zunehmend bedrängt. Der Kampfeinsatz der NATO in Afghanistan ist seit 2014 beendet. US-Spezialkräfte kommen den einheimischen Truppen aber weiterhin zur Hilfe.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ORF“, orf.at

Schlagwörter: Afghanistan, Gouverneur, Helmand, entlassen, Amt, Suspendierung, Taliban, Gefechte, Soldaten, Anschläge, Kabul, Facebook, soziale Medien, Hilferuf, SOS, Appell, Mohammad Jan Rassuliar