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Äthiopien: Das Land der Läufer und ein neuer Doping-Skandal

Meldung vom 03.03.2016

Der neue Doping-Skandal im Hochleistungssport zieht immer weitere Kreise: Nach Russland und Kenia gerät nun auch Äthiopien in die Schlagzeilen. Bei neun Athleten des afrikanischen Landes wurden verdächtige Spuren im Blut festgestellt. Unter ihnen befinden sich angeblich fünf Top-Sportler.

Vielleicht ist der zeitliche Zusammenhang nur ein Zufall, aber er fällt ins Auge. Am Montag (29.02.2016) wurde bekannt gegeben, dass die Schwedin Abeba Aregawi wegen einer positiven Dopingprobe gesperrt wurde. Die Hallenweltmeisterin über 1.500 m wird ihren Titel im März wohl nicht mehr behaupten können.

Diesen hatte Aregawi 2014 mit sagenhaften 6,51 Sekunden Vorsprung errungen. In Schweden jubelte man; zwei Jahre zuvor war die 25-Jährige noch für Äthiopien ins Rennen gegangen. Doch der neueste Skandal in Äthiopien weist eigenartige Parallelen auf: Ebenfalls am späten Montag wurde mitgeteilt, dass bei neun äthiopischen Leichtathleten Anzeichen vorlägen, die auf Doping schließen lassen. Zu ihnen zählen fünf Top-Athleten, sagte der Generalsekretär der nationalen Anti-Doping-Agentur, Solomon Meaza.

Namen oder Details hielt er zurück, doch der Fall sorgt auch so für Aufruhr: Aus Äthiopien stammen etliche erfolgreiche Mittel- und Langstreckenläufer, unter anderen die Weltrekordhalter Kenenisa Bekele (5.000/10.000 m) Genzebe Dibaba (1.500 m), Tirunesh Dibaba (5.000 m) und Haile Gebrselassie (nichtolympische 20 km). Die äthiopische Anti-Doping-Agentur unterziehe nun die betroffenen Athleten einer Befragung und untersuche die Befunde weitergehend, versicherte Maeza. Sollte sich der Verdacht erhärten, müsse man sich „echt Sorgen machen“.

Für die IAAF (International Association of Athletics Federations, zu Deutsch: Weltleichtathletikverband) kommen die unangenehmen Enthüllungen zur denkbar ungünstigsten Zeit. Nach den Doping- und Korruptions-Fällen in der russischen und kenianischen Leichtathletik muss der Verband im Jahr der Olympischen Spiele viel Überzeugungsarbeit leisten, um Ruhe und Glaubwürdigkeit wiederherzustellen.

Vor wenigen Tagen betonte der IAAF-Präsident Sebastian Coe, er scheue sich nicht, die kenianischen Läufer für die Spiele in Rio de Janeiro im August 2016 zu sperren, sollte deren nationaler Verband die Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) übertreten. Kenias Anti-Doping-Beauftragte hatten zuvor eine Frist ablaufen lassen. Innerhalb dieser hätten sie der Wada beweisen sollen, dass sie den Anti-Doping-Kampf ernsthaft antreten. Bis zum 5. April ist Kenia nun auf einer Art Beobachtungsliste gelandet, für Korrekturen und ernsthafte Schritte der Besserung bleibt also noch einmal ein guter Monat Zeit.

Bei den kenianischen Funktionären hat die IAAF bereits mehrfach den Worten Taten folgen lassen, zuletzt sperrte die Ethik-Kommission Isaac Mwangi, den Geschäftsführer des Leichtathletikverbandes, für ein halbes Jahr. Er soll von den Sportlern Joy Sakari und Koki Manunga umgerechnet rund 20.000 Euro erpresst haben, um drohende Sperren abzuwenden – eine Methode, die auch in Russland zum Sportler-Alltag gehörte. Kenia, Russland und nun auch Äthiopien? Es würde sicherlich niemanden wundern, wenn sich die verdächtigen Befunde dort bewahrheiten würden.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Neue Zürcher Zeitung, NZZ Online“, nzz.ch

Schlagwörter: Äthiopien, Doping, Sport, Leichtathletik, Doping-Verdacht, Doping-Vorwürfe, Läufer, Langstreckenläufer, Top-Sportler, Sperre, Athleten, Dopingprobe, positiv, Kenenisa Bekele, Genzebe Dibaba, Tirunesh Dibaba, Haile Gebrselassie, IAAF, Weltleichtathletikverband, Erpressung, Korruption, Olympische Spiele, Wada, Welt-Anti-Doping-Agentur