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Südsudan: Neuer UN-Bericht – Bestialische Umgangsweise mit Zivilisten

 
Meldung vom 14.03.2016

Die UN schlägt Alarm: Die Regierung des Südsudan lässt bestialische Angriffe auf Zivilisten zu. Deren Truppen massakrierten Oppositionelle, selbst Kinder, auf barbarische Weise. Die Auflistung der einzelnen Verbrechen ist gewaltig, die einzelnen Taten kann man kaum in Worte fassen: Kinder und Menschen mit Behinderungen werden lebendig verbrannt, Soldaten fallen in Gruppen über Frauen her und vergewaltigen sie, Zivilisten werden gezielt umgebracht. Das ist nur ein Teil von zahlreichen Menschenrechtsverletzungen im Südsudan, die nun die Vereinten Nationen (UN) in einem Bericht erfasst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben.

Das Urteil des UN-Menschenrechtskommissars fällt dementsprechend tragisch aus: Die Menschenrechtsverletzungen seien im Südsudan so schockierend und grauenhaft wie in kaum einem anderen Land. Said Raad al-Hussein prangerte zudem an, dass die Krise in dem ostafrikanischen Land international recht gleichgültig aufgenommen würde.

Laut dem aktuellen Bericht betreiben vor allem Regierungstruppen und zur Regierung loyale Milizen im Südsudan derzeit eine „Politik der verbrannten Erde“. Die Autoren haben für ihre Studie Ereignisse zwischen April und September 2015 festgehalten, die sie in den vier Monaten danach erforschten. Von Zeugen im Land und aus glaubwürdiger Quelle habe man Kenntnis davon erhalten, dass regierungstreuen Rebellengruppen statt Sold Vergewaltigungen „als Bezahlung“ angeboten wurden. Ebenso hätten aber auch oppositionelle Rebellen Frauen und Mädchen vergewaltigt.

Allein für den nördlichen Bundesstaat Unity haben die Autoren für den untersuchten Zeitraum 1.300 Vergewaltigungen erfasst. In einem Fall sollen Soldaten darüber uneins gewesen sein, ob sie eine Sechsjährige vergewaltigen sollten oder nicht – am Ende erschossen die Männer das Mädchen, bestätigte die Mutter den Ermittlern. Auch Frauen, die in den UN-Camps untergekommen sind, sind demnach nicht außer Gefahr: Machen sie sich zu Fuß aus dem Lager auf, um zum Beispiel Holz zu sammeln, setzten sie sich hohem Risiko aus.

„Ausmaß und Art der sexuellen Gewalt – insbesondere durch SPLA-Truppen der Regierung und angeschlossene Milizen – wurden in schmerzhaftem, erschütterndem Ausmaß beschrieben“, klagte UN-Menschenrechts-Kommissar Said. Ebenso empörend sei das „beinahe beiläufige, jedoch kühl berechnende Töten von Zivilisten, sowie die Zerstörung von Eigentum und Lebensgrundlagen“, erklärte Said. Er erinnerte daran, dass die im Bericht aufgezählten Gräueltaten zahlenmäßig nur „ein kleiner Ausschnitt“ der tatsächlich vorgefallenen Grausamkeiten sein können.

Der Großteil der getöteten Zivilisten ist laut UN nicht bei Gefechten, sondern durch gezielte Massaker gestorben. Einige der schwerwiegendsten Verbrechen werden auf das Frühjahr 2014 datiert und den oppositionellen Rebellen angelastet. Sie ermordeten laut UN-Menschenrechtskommissariat „Hunderte Menschen, die in Kirchen, Moscheen und Krankenhäusern“ Schutz gesucht hatten.

Im Gegenzug fielen 2015 in den von oppositionellen Truppen verlassenen Gebieten Regierungstruppen über die Zivilisten her. Sie wurden teils bei lebendigem Leib mit Benzin übergossen und in Brand gesetzt, mit Macheten zerhackt, in Containern erstickt, am Strang erdrosselt oder erschossen, heißt es in dem Bericht.

Neben systematischen Vergewaltigungen gehörte auch die gezielte Vernichtung der Lebensgrundlage zum Kriegshandwerk von Regierungs- und Oppositionskräften. In der Stadt Malakal, der Hauptstadt des Bundesstaats Upper Nile, wurden fast 10.000 Häuser und damit ein Viertel der Stadt dem Erdboden gleichgemacht, was der UN zufolge auf Satellitenaufnahmen zu erkennen ist. Auch der Leiter der Hilfsaktionen von Gebende Hände im Südsudan hat Städte mit überwiegend verbrannten Häusern mit eigenen Augen gesehen und fotografisch dokumentiert.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Südsudan, UN, UN-Bericht, Menschenrechtsverletzungen, Zivilisten, Massaker, Gräueltaten, Vergewaltigungen, Frauen, Mädchen, Regierungstruppen, Soldaten, Miliz, Rebellen, Bürgerkrieg, Sold, Mord, verbrannte Erde, UN-Menschenrechtskommissariat, Said Raad al-Hussein