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Somalia: Pressesprecher der Al-Schabaab-Miliz exekutiert

Meldung vom 12.04.2016

In Somalia wurde erstmals ein Pressesprecher der Terrormiliz Al-Schabaab hingerichtet. Er soll seine journalistischen Kollegen als Anschlagsziele denunziert haben. Der Terrorist wurde von einem Erschießungskommando in Mogadischu getötet.

Das Todesurteil wurde am Montag (11.04.2016) in Mogadischu ausgeführt: Hassan Hanafi Hagi, Sprecher der islamistischen Gruppierung Al-Schabaab und früherer Journalist, wurde in Mogadischu erschossen. Anwesende Berichterstatter gaben an, der Verurteilte habe sich bis zuletzt vor seiner Hinrichtung zur Wehr gesetzt. Ein Militärgericht hatte den 30-jährigen Hagi Anfang März 2015 schuldig gesprochen. Sein Vergehen lautet Beihilfe zu Attentaten auf prominente Journalisten.

Hagi soll zwischen 2007 und 2011 in fünf Fällen Kollegen als lohnende Anschlagziele ausgewählt und der Miliz vorgeschlagen haben. Allerdings kritisiert die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, dass somalische Militärgerichtsverfahren sich nicht im gesetzlichen Rahmen internationaler Standards bewegen.

Frühere Kollegen hatten ausgesagt, Hagi sei zunächst bei einem religiösen Radiosender tätig gewesen. Er habe sich 2007 jedoch radikalisiert und habe sich der Al-Schabaab-Miliz angeschlossen. Für die Extremisten habe er bei Radio Andalus berichtet. Dieser Sender dient als Sprachrohr der Miliz. Für Kollegen wickelte er zum Zwecke von Interviews auch Begegnungen mit islamistischen Kämpfern ab.

Bis zu seiner Verhaftung in Kenia 2014 hatte Hagi im Auftrag der sunnitischen Extremisten immer Journalisten unter Druck gesetzt, die über militärische Rückschläge der Miliz Meldungen schrieben. Er war auch verantwortlich für viele Todesdrohungen an somalische Journalisten, die kritisch über die Al-Schabaab berichteten.

Somalische Medienvertreter werteten das Urteil und die Hinrichtung Hagis als positives Signal. Die Erschießung „dieses Monsters ist eine gute Nachricht“, meinte ein örtlicher Journalist, der anonym bleiben wollte. In Somalia wurden seit 2007 mehr als 25 Journalisten ermordet, – berichtete die US-amerikanische Presserechtsorganisation Committee to Protect Journalists.

Die Al-Schabaab-Miliz ist in Somalia und im angrenzenden Kenia wegen ihrer blutigen Selbstmordattentate gefürchtet. Am Montag (11.04.2016) riss eine Autobombe in der Innenstadt Mogadischus fünf Menschen in einem Restaurant in den Tod.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Somalia, Exekution, Hinrichtung, Pressesprecher, Al-Schabaab, Al-Shabab, Terrormiliz, Erschießung, Erschießungskommando, Mogadischu, Anschlagsziele, Presse, Pressefreiheit, Kollegen, Hassan Hanafi Hagi, Militärgericht, Anklage, Beihilfe zu Attentaten, Journalisten, Medien, Todesdrohungen, Radio, Radiosender, Radio Andalus, Extremisten, Islamisten