Kenia: Bischöfe äußern sich besorgt – „Korruption tötet unser Land“

Meldung vom 14.04.2016

Am Rande einer Vollversammlung haben Bischöfe in Kenia ihrer Sorge über die Lage im Land Ausdruck gegeben. Sie sandten eine einmütige Botschaft aus: „Das Geschwür der Korruption tötet unser Land. Wir befinden uns auf dem Weg zu einer gottlosen Gesellschaft, die von Stammesdenken gebeugt wird und in der Geld die einzige Gottheit ist“, warnten die Bischöfe Kenias.

In ihrer Botschaft bringen die Bischöfe nochmals den Besuch von Papst Franziskus in Kenia im November 2015 in Erinnerung und beklagen mehrere ihrer Ansicht nach sehr besorgniserregende Missstände: „Einfache Männer und Frauen tragen die Last der Korruption. Die Mehrheit der Bürger leidet unter der Armut und kann seine grundlegenden Bedürfnisse kaum erfüllen. Sie haben keinen Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung oder guten Schulen und qualitativ hochwertiger Bildung.“

Besonders junge Menschen leiden unter Korruption, so die Bischöfe. Sie müssten auch für einen Arbeitsplatz Bestechungsgelder entrichten oder kämen in jeglichen Lebensbereichen nur vorwärts, wenn sie auf „gute Beziehungen“ zurückgreifen könnten. Deshalb erneuerten die Bischöfe auch den Aufruf von Papst Franziskus, der bei seinem Besuch forderte: „Sagt nein zur Korruption!“

Außerdem kritisierten die Bischöfe in ihrem Dokument auch das Stammesdenken, das immer noch die Gesellschaft durchdringt und besonders heute wieder an Einfluss gewinnt, wie die Bischöfe feststellen: „Wir sehen alles durch das Prisma der Ethnien.“ Dieses Denken habe auch die Radikalisierung junger Menschen zur Folge, „die sich gefährlichen Gruppen anschließen“. Die Bischöfe warnen auch vor der zunehmenden Verbreitung von Drogen und unmoralischen sexuellen Verhaltensweisen.

Abschließend legen die Bischöfe den Gläubigen nahe, die Hoffnung nicht zu verlieren: „Christus hat jede Form der Verzweiflung besiegt. Wir müssen das Böse in uns bekämpfen und uns einzeln und kollektiv gegen jede Form von Korruption wehren, die unser soziales Gewebe zerstört.“


Quelle: „Zenith“, www.zentihonline.de