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Mexiko: Neuer Augenzeuge im Fall der verschwundenen Studenten

Meldung vom 21.04.2016

Im Fall der 43 verschwundenen Studenten in Mexiko gibt es jetzt neue Erkenntnisse. Ein Augenzeuge hat eine neue Aussage gewagt. Er belastet mehrere Polizisten schwer – sie hätten die Verantwortlichen bei der Entführung der Studenten gewähren lassen.

Mehr als anderthalb Jahre nach dem Skandal der verschwundenen 43 Studenten in Mexiko wird der Fall nochmals aufgerollt, obwohl er von der Regierung als offiziell beendet erklärt wurde. Die Nationale Menschenrechtskommission hat erstmals zwei Bundespolizisten öffentlich an den Pranger gestellt. Ein Augenzeuge habe die beiden Bundespolizisten im südmexikanischen Iguala beobachtet. Die Identität des Zeugen bleibt geschützt.

Seiner Aussage zufolge zielten Polizisten mit ihren Schusswaffen auf die Reifen eines der fünf Busse der Lehramtsstudenten, teilte die Kommission mit. Daraufhin seien die 15 bis 20 Studenten aus dem Bus gezerrt und in mehrere Einsatzwagen gedrängt worden – nicht nur der örtlichen Polizei, sondern auch von Sicherheitsbeamten aus der Stadt Huitzuco, die als neue Akteure in diesem Zusammenhang auftauchen. Laut dem Augenzeugen seien dann die beiden Bundespolizisten dazu gestoßen und wollten wissen, was los sei.

Einer der Polizisten aus Iguala soll erklärt haben, die Studenten würden nach Huitzuco überführt, wo der „Boss“ – offenbar der Chef eines Drogenkartells – entscheide, was mit ihnen weiter geschieht. Die Bundespolizisten hätten daraufhin erwidert „Ah, okay, das ist in Ordnung“ und hätten die Polizisten mit den Studenten abziehen lassen.

Man habe den Namen des einen Bundespolizisten, teilte die Kommission mit. Zudem habe ein Soldat auf einem Motorrad die Vorgänge mit einer Kamera festgehalten und sei dann weggefahren. Die Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, sie werde den neuen Spuren nachgehen. Der Augenzeuge und seine Familie stünden unter Personenschutz.

In dem Fall wurden bereits hundert Beteiligte inhaftiert, er füllt eine 2.000 Seiten starke Ermittlungsakte. Bislang gibt es aber kein rechtskräftiges Urteil – und es fehlt jede Gewissheit, ob die jungen Männern in der Nacht vom 26. auf den 27. September 2014 in der Stadt Iguala im Bundestaat Guerrero ermordet wurden oder noch leben.

Den bisherigen offiziellen Angaben zufolge hatten Polizisten aus Iguala und dem benachbarten Cocula die Studenten mitgenommen und sie an die Guerreros Unidos ausgeliefert. Diese sollen die Studenten ermordet haben. Angeblich hätten sie die Opfer auf einer Müllkippe verbrannt und ihre Überreste in einen Fluss geworfen. Von den Angehörigen beauftragte Wissenschaftler konnten an der Tatstelle dafür aber keine Indizien ausmachen. Die Wissenschaftler verweisen zudem darauf, dass die mexikanische Justiz versucht hat, ihre Arbeit zu erschweren und sie zudem mit Gegenwind von ultrakonservativen Gruppen zu kämpfen hatten.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Mexiko, Studenten, Entführung, Augenzeuge, Fall, Gericht, Justiz, Menschenrechte, Polizisten, Aussage, Iguala, Cocula, Ermittlungen, Drogenkartell, Drogenkrieg, Korruption, Indizien