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Kenia: Terrorismusgefahr – Weltgrößtes Flüchtlingslager soll geräumt werden

Meldung vom 10.05.2016

Kenia will das größte Flüchtlingslager der Welt auflösen. Hunderttausende Menschen sollen aus dem ostafrikanischen Land abgeschoben werden. Doch wie soll das funktionieren? Hilfsorganisationen protestieren lautstark.

Kenia will zwei Flüchtlingslager mit rund 600.000 Menschen räumen lassen, weil dort potenzielle Brutstätten des Terrorismus vermutet werden. Die Pläne lösen einen Sturm der Entrüstung aus. Das ostafrikanische Land hat hunderttausenden Menschen aus Somalia und anderen benachbarten Krisenstaaten Obdach gewährt und muss sich gegen Attacken der somalischen Islamistenmiliz Al-Schabaab zur Wehr setzen.

Das kenianische Innenministerium hatte am Freitag (06.05.2016) die Schließung der Lager Dadaab und Kakuma „aus Sicherheitsgründen“ mitgeteilt. Die Regierung geht davon aus, dass sich die Terrorgruppe Al-Schabaab in den Lagern eingenistet hat und von dort aus operiert, hieß es.

Die Bedrohung durch Al-Schabaab sei real, sagte der Flüchtlingsexperte der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), Bill Frelick. „Doch die kenianische Regierung sollte jene Menschen angemessen strafrechtlich verfolgen, die Verbrechen begangen haben, und die Bemühungen um den Schutz von Flüchtlingen nach internationalen Richtlinien aufrechterhalten.“

Es ist nicht das erste Mal, dass Kenia die Schließung der Camps in Aussicht stellt. Kenia ist ein Stabilitätsanker in der Region. Hunderttausende Menschen aus dem Südsudan, Somalia und anderen Staaten haben sich dorthin geflüchtet.

Das Lager Dadaab im Osten des Landes ist bereits nach dem Sturz der Regierung Siad Barres in Somalia 1991 entstanden. Mittlerweile hausen hier nach Angaben der Vereinten Nationen rund 350.000 Menschen. Es ist das größte Flüchtlingslager der Welt. Dadaab ähnelt trotz seines provisorischen Charakters inzwischen schon einer Stadt. Über ein Vierteljahrhundert hinweg haben sich hier Läden, Restaurants und andere Einrichtungen etabliert. Man kann Dadaab als die viertgrößte Stadt Kenias nach Nairobi, Mombasa und Kisumu bezeichnen. Es gibt Gemüse- und Viehmärkte, Schulen, Geldtransferbüros und Kinos. Dabei müssen Tausende Menschen in notdürftigen Unterkünften aus Ästen und kaputten Plastikplanen überleben. In Dadaab und Kakuma sind nach UN-Angaben insgesamt mehr als 380.000 Somalier untergekommen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Focus Online“, focus.de

Schlagwörter: Kenia, Dadaab, Flüchtlingslager, Schließung, Regierung, Terrorismus, Al-Schabaab, Al-Shabab, Kakuma, Flüchtlinge, Krisenstaaten