Kenia: Polizisten knüppeln auf Demonstranten ein

 
Meldung vom 19.05.2016

In Kenia ist es zu Polizeigewalt gegen Demonstranten gekommen. In der kenianischen Hauptstadt Nairobi waren Hunderte Menschen vor dem Gebäude der Wahlkommission zusammengekommen, um eine Reform des Wahlsystems zu verlangen – in dem Land werden 2017 Wahlen für ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten abgehalten.

Die Demonstration mündete in extremer Gewalt auf Seiten der Sicherheitsbeamten. Die Polizei knüppelte mit großer Brutalität auf die Demonstranten ein. Zudem setzte sie Tränengas und Wasserwerfer gegen die Menschen ein. Fünfzehn Personen wurden festgenommen. Die Demonstranten sind überzeugt, dass die Wahlaufsichtsbehörde voreingenommen ist und sie verlangen eine Neubesetzung dieser Institution.

Bei den Krawallen sind mindestens zwei Menschen von Polizisten getötet worden. Vier weitere seien bei Zusammenstößen mit der Polizei in der Nacht zum Dienstag (17.05.2016) angeschossen worden, berichteten mehrere Bewohner des Slums Kibera.

Die Polizei gab 15 Festnahmen bekannt, negierte aber den Einsatz von Schusswaffen. Die Demonstranten gehörten angeblich der Opposition an. Die Wahlbehörde (IEBC) ist wegen Korruption in Verruf geraten. Die Regierung beschuldigte Oppositionsführer Raila Odinga, den Gewaltausbruch ausgelöst zu haben. In dem ostafrikanischen Land stehen für 2017 Präsidenten- und Parlamentswahlen an. Kenia blickt auf eine traumatische Geschichte bezüglich der Wahlen zurück: Rund um die kenianische Präsidentenwahl im Dezember 2007 loderten massive politische Unruhen auf, bei denen mindestens 1.000 Menschen ums Leben kamen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Standard“, derStandard.at