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Haiti: Der Islam breitet sich aus

Meldung vom 20.07.2016

Auf Haiti werden immer mehr kleine Moscheen errichtet. Die einst christliche und eher katholische Hauptstadt Port-au-Prince beherbergt heute mindestens fünf Moscheen, es gibt einen gesetzlichen muslimischen Abgeordneten und ein islamisches TV Programm. Muslime können ein tägliches Nachtprogramm im Fernsehen von Haiti, „Islam in Haiti“, schauen.

Unter den vielen Hilfsorganisationen, die sich nach dem verheerenden Erdbeben 2010 auf Haiti engagierten, war auch die islamistische US-Organisation Relief. Sie errichtete 200 Not-Unterkünfte für Erdbebenopfer.

Der Islam ist in der Karibik nicht neu. In Ländern wie Guayana, Surinam und Trinidad & Tobago haben sich bereits große islamistische Gemeinden formiert. Viele dieser Länder stehen in einem Netzwerk mit Indien und Indonesien, wo der Islam stark Fuß gefasst hat. In Haiti stammt der Großteil der Bevölkerung aus Afrika, dort hatte sich damals der Islam nicht verbreiten können. Die französischen Kolonialherren führten den katholischen Glauben ein.

Bisher erkennt die Regierung Haitis den Islam nicht als offizielle Religion an. Auch Eheschließungen unter Muslimen werden legal nicht anerkannt. Verschleierung und Burkas werden von der breiten Bevölkerung strikt abgelehnt. Muslimas in Verschleierung ziehen Feindseligkeit auf sich. In Haiti ist neben des christlichen Glaubens Voodoo stark verbreitet.

Unter der Zeit des Diktators Duvalier lag der Anteil der Voodoo-Gläubigen bei 85 Prozent. Dann setzte sich der Katholizismus durch, die Wahl des Priesters Jean-Bertrand Aristide im Jahr 1990 zum Präsidenten Haitis war eine Konsequenz davon. Heute gibt es in dem Land keine Leitlinie mehr, Chaos hat sich ausgebreitet. Dadurch ist ein religiöses Vakuum entstanden, das die Islamisten zur Rekrutierung weiterer Anhänger nutzen.




Quelle: „Karibik News“, www.karibik-news.com

Schlagwörter: Haiti, Islam, Moscheen, Muslime, Religion, Voodoo, Katholische Kirche, Katholizismus, Port-au-Prince, Eheschließungen, Verschleierung, Burkas, Chaos, religiöses Vakuum