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Südsudan: Neue Gewalt – UN verurteilt Abzug deutscher Polizisten

 
Meldung vom 22.07.2016

Die Vereinten Nationen kritisieren die Entscheidung Deutschlands, Polizisten ohne Absprache aus dem Krisenland Südsudan zurückgeholt zu haben. Dieselben Vorwürfe treffen aber auch andere Länder.

Die Vereinten Nationen haben Deutschland, Schweden und Großbritannien vorgehalten, durch den ohne Absprache erfolgten Abzug ihrer Polizeikräfte den internationalen Einsatz im Bürgerkriegsland Südsudan sehr zu schwächen. Die Länder hätten „ohne vorherige Beratungen“ mitgeteilt, zwölf Polizisten ersatzlos von der UN-Blauhelmmission UNMISS zurückzubeordern, lautet es in einem internen UN-Papier.

Die Rückholaktion versetze „der Moral der Truppe einen ernsthaften Schlag“. UN-Sprecher Farhan Haq bemängelte, die Polizisten seien „nicht auf ihrem Posten geblieben“. Während der jüngsten Kämpfe im Südsudan seien sie von ihren Regierungen aus der Hauptstadt Juba evakuiert worden. So transportierte den Angaben zufolge Deutschland alle sieben deutschen Polizisten in Bundeswehrmaschinen nach Hause, Großbritannien brachte seine zwei Polizeibeamten in Sicherheit. Schweden habe demzufolge drei seiner neun Polizisten evakuiert.

In dem internen UN-Dokument wird diese Aktion als unsolidarisch eingestuft. Das Papier hebt hervor, dass im Südsudan weiterhin hunderte Mitarbeiter der UN und von Hilfsorganisationen „unter extrem schwierigen Umständen ihre Pflichten so gut wie möglich erfüllen“.

Besonderes beanstanden die Autoren des Dokuments die Haltung von Großbritannien, das als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats eine besondere Verantwortung trage. Der Abzug müsse deshalb „als Mangel an Respekt für das Engagement zugunsten von Frieden und Sicherheit“ eingestuft werden, heißt es in dem UN-Papier. Angesichts des britischen Abzugs müsse zudem die Frage gestellt werden, wie ein Sicherheitsratsmitglied „anderen Ländern Instruktionen im Umgang mit Friedens- und Sicherheitsfragen geben kann, wenn es selbst in schwierigen Umständen seinen Posten verlässt“.

Die Polizisten waren im Rahmen der UNMISS-Mission im Südsudan stationiert, um die dortige Polizei zu trainieren und zu beraten. Die Blauhelmmission soll Unterstützung dabei leisten, das von Konflikten zerrissene Land zu befrieden. Bei dieser Mission arbeiten auch einige Soldaten der Bundeswehr im Südsudan mit. Die Bundesregierung hatte Mitte Juli die deutschen Staatsbürger mit vier Evakuierungsflügen aus dem Südsudan herausgeholt, nachdem dort schwere Kämpfe zwischen rivalisierenden Truppen ausgebrochen waren.

Derweil haben sich tausende Menschen vor der neuen Gewalt im Südsudan nach Uganda gerettet. Allein am Dienstag (19.07.2016) wurden rund 6.000 Menschen dort registriert, erklärte ein Sprecher des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen in Uganda Charles Yaxley.

An den Grenzübergängen habe das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR Auffanglager für die Menschen geschaffen. Kurz vor dem fünften Jahrestag der Unabhängigkeit des Südsudans am 9. Juli ist es in der Hauptstadt Juba erneut zu Gefechten zwischen den Streitkräften und Ex-Rebellen gekommen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net

Schlagwörter: Südsudan, UN, Vereinte Nationen, Kritik, Bundeswehr, Deutschland, Abzug, Polizei, Training, Mission, Blauhelme, UNMISS, Frieden, Gewalt, Gefechte, Kämpfe, Juba, Flüchtlinge, Uganda, Auffanglager