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Äthiopien: 500.000 Kinder hungern

Meldung vom 22.07.2016

Die schon lang anhaltende extreme Dürre in Äthiopien gefährdet das Leben von 500.000 Kindern. Insgesamt sind etwa 20 Millionen Menschen von Nahrungsmittelmangel betroffen. Die Folgen unterlassener Hilfeleistung sind dramatisch: Hilfsorganisationen bezeichnen den Zustand als eine „vergessene Katastrophe“.

Bis zu zwei Jahre lang blieb in Teilen Äthiopiens der Regen komplett aus. Die Felder sind verdorrt, drei Ernten in Folge vernichtet, die Getreidespeicher leer. Das Tierfutter ist schon lange verfüttert. Die katastrophalen Folgen der Dürre in Ostafrika hat sich Margit Draxl, Mitarbeiterin der Caritas, vor wenigen Wochen selbst vor Augen geführt. Vor allem das Leid von Babys und Kleinkindern hat sie betroffen gemacht, berichtet sie.

Ohne Hilfe werden viele Kinder sterben. „Ich habe dort Kinder gesehen, die mit einem Jahr aussahen wie bei uns zwei Monate alte Säuglinge“, schildert Draxl. Laut Vereinten Nationen sind aufgrund der Dürre in Äthiopien eine halbe Million Kinder akut von Hunger betroffen. Jedes vierte Kind weise Symptome der Unterernährung auf. „Wenn diese Kinder keine Hilfe erhalten, werden viele nicht überleben“, warnt Draxl.

Selbst dort, wo nun wegen der letzten Niederschläge grüne Getreidehalme sprießen, bleibt die Ernährungslage für die Menschen erst einmal dramatisch. Denn die Erntezeit fällt erst auf die Monate September und Oktober. „Ohne ausreichend Hilfe von außen werden viele Kinder einen entsetzlichen Hungertod sterben“, klagt Draxl. „Dass so etwas im Jahr 2016 noch möglich ist, ist der große Skandal unserer Zeit.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ZDF“, heute.de

Schlagwörter: Äthiopien, Dürre, Hunger, Kinder, Babys, Kleinkinder, Ernteausfall, Regen, Niederschlag, UN, Hungertod