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Afghanistan: Verheerender Anschlag mit 80 Toten – Regierung verordnet Staatstrauer

 
Meldung vom 25.07.2016

Zwei IS-Kämpfer haben inmitten einer Kundgebung der schiitischen Minderheit der Hazara in Kabul einen Selbstmordanschlag verübt. Die afghanische Regierung hat Staatstrauer angeordnet. Bei dem Anschlag inmitten der friedlichen Demonstration der Hazara-Minderheit wurden 80 Menschen in den Tod gerissen. Auch international reagierten die Länder mit Betroffenheit.

In Afghanistan wehen nach dem tödlichen Terroranschlag auf eine Demonstration in Kabul einen Tag lang alle Fahnen auf Halbmast. Der Angriff auf friedlich protestierende Angehörige der Minderheit der Hazara hatte am Tag zuvor mindestens 80 Menschen das Leben gekostet und 231 weitere verletzt.

Für die Bluttat zeigte sich die Terrororganisation Islamischer Staat verantwortlich. Im Westen der afghanischen Hauptstadt wurden schon am nächsten Tag die ersten Opfer begraben. Als Reaktion auf den Anschlag sagte das Innenministerium für die nächsten zehn Tage alle öffentlichen Versammlungen und Demonstrationen ab. Präsident Aschraf Ghani versicherte in einer Fernsehansprache, an den Tätern Vergeltung zu üben. Der Platz, auf dem die Demonstranten angegriffen wurden, ist noch abgesperrt.

Die iranische Regierung äußerte sich ebenfalls zu dem blutigen Anschlag. „Das terroristische Attentat in Afghanistan ist ein neuer Akt der Barbarei von Daesch“, betonte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif unter Verwendung der arabischen Bezeichnung für die Dschihadistengruppe Islamischer Staat.

Sarif forderte die islamischen Konfliktparteien dazu auf, sich zu verständigen. „Schiiten und Sunniten müssen sich vereinen, um die Extremisten zu besiegen“, meinte der Außenminister. Die Hazara sind schiitische Muslime und sie zählen zu den ärmsten Menschen in Afghanistan. Die Mehrheit der afghanischen Bevölkerung folgt dem sunnitischen Glauben, darunter auch die Taliban und die IS-Kämpfer. Die Extremisten der Terrororganisation Islamischer Staat kategorisieren die Hazara als Ungläubige. Die Minderheit besteht aus drei Millionen Angehörigen. Sie muss seit langem Diskriminierung und Verfolgung aushalten.

Zu dem Anschlag ließen Regierungsvertreter mehrerer Nationen ihre Stimme hören. Die USA bezeichneten den Vorfall als eine „feige Attacke“. Dass der Anschlag friedliche Demonstranten getroffen habe, mache ihn noch verabscheuungswürdiger, hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses. Die USA und die internationale Gemeinschaft blieben im Kampf gegen „Kräfte, die Afghanistans Sicherheit, Stabilität und Wohlstand bedrohen“ ein verlässlicher Partner an der Seite des afghanischen Volkes und der Regierung. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte den Terroranschlag als „verabscheuungswürdiges Verbrechen“. Die Verantwortlichen müssten gerichtet werden.

Auch der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier äußerte seine Bestürzung angesichts des doppelten Selbstmordanschlags. Es läge auf der Hand, dass die Attentäter darauf abzielten, möglichst viele Menschen in den Tod zu reißen und zu verletzen, hieß es in der Erklärung des Auswärtigen Amtes. „Besonders in diesen Situationen ist es wichtig, dass das Land geeint dem Terror die Stirn bietet.“

Die Sprengsätze explodierten während einer Demonstration der Hazara auf einem zentralen Platz in Kabul. Die Hazara wollten auf ihre Diskriminierung aufmerksam machen. Sie beschuldigen die Regierung, die ursprünglich durch ihre Siedlungsgebiete geplante Stromtrasse „Tutap“ absichtlich woanders zu bauen, damit andere Bevölkerungsgruppen von dem Millionenprojekt begünstigt werden.

„Tutap“ wird als wichtiges Entwicklungsprojekt eingestuft, da derzeit weniger als 40 Prozent der Afghanen an ein Stromnetz angeschlossen sind. Fast 75 Prozent der Elektrizität muss aus dem Ausland eingeführt werden. Die Hazara sind in Sorge, dass die Umleitung der neuen Stromtrasse ihre soziale und wirtschaftliche Benachteiligung in Afghanistan noch weiter vertieft.

Planer führen für die Verlegung der Strecke Kostengründe an. Die Hazara verlangen jedoch beharrlich, dass die ursprüngliche Route durch das arme Bamian beibehalten und umgesetzt werden muss. Im Mai 2015 waren Zehntausende schon einmal für dieses Ziel auf die Straße gegangen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Afghanistan, Anschlag, IS, Islamischer Staat, Hazara, Hazare, Hasara, Minderheit, Schiiten, Sunniten, 80 Tote, Kabul, Demonstration, Staatstrauer, Diskriminierung, Iran, Stromtrasse, Bau, Entwicklungsprojekt, Bamian, Bamyan, Tutap, Extremisten, Terror, Terrorismus, Ashraf Ghani