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Südsudan: Präsident setzt Vizepräsidenten Riek Machar ab

Meldung vom 27.07.2016

Die Zeichen für Frieden stehen schlecht im Südsudan. Weitere Kämpfe drohen auszubrechen, denn Präsident Salva Kiir hat seinen Vizepräsidenten und gleichzeitig Erzfeind Riek Machar abgesetzt. Zuvor hatte Vizepräsident Machar ein Ultimatum von Präsident Kiir verstreichen lassen, demnach er in einem gewissen Zeitrahmen wieder in Juba hätte erscheinen müssen. Kiir besetzte die Stelle nun neu durch einen Minister.

Präsident Salva Kiir habe Riek Machar des Amtes enthoben und stattdessen Bergbauminister Taban Deng Gai zu seinem Stellvertreter ernannt, heißt es in einem Dekret des Präsidenten, das im Radio mitgeteilt wurde.

Anhänger Kiirs und Machars hatten sich Anfang Juli in heftige Gefechte verwickelt, bei denen in Juba hunderte Menschen starben. Schließlich einigten sich beide Konfliktparteien auf eine Waffenruhe. Dennoch verließ Machar wegen der unsicheren Lage die Stadt. Zuvor wollte er noch Taban Deng Gai als Minister absetzen – vermutlich um dessen Ernennung zu seinem Nachfolger vorzubeugen.

Kiir unterbreitete seinem Widersacher nach der Flucht ein Ultimatum, binnen 48 Stunden in der Hauptstadt wieder aufzutauchen und drohte an, sollte Machar dem Aufruf nicht nachkommen, werde er seinen Posten verlieren.

Staatschef Kiir und sein bisheriger Vizepräsident Machar stammen von unterschiedlichen Volksgruppen ab und führen schon lange Krieg gegeneinander – politisch und militärisch. Das Land ist ausgezehrt von blutigen Auseinandersetzungen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung beläuft sich gerade einmal auf 17 Jahre. Trotz seiner Bodenschätze – vor allem Erdöl – ist die Armut der Bevölkerung immens. Die Erdöleinnahmen werden von verschiedenen Clans kontrolliert, das Geld kommt nicht bei den einfachen Menschen an. Hinzu kommt eine Vielzahl an sozialen und politischen Konflikten.

Seit der Staatsgründung sollen UN-Blauhelme dabei helfen, dass Frieden und Stabilität in dem Land einkehren. Auch die Bundeswehr ist innerhalb der Mission UNMISS im Südsudan aktiv. Kritiker beschuldigen die Vereinten Nationen (UN), sich zu passiv gegenüber der Gewalt im Land zu verhalten.

Das katholische Hilfswerk Caritas stuft die Versorgungslage im Südsudan, besonders der vielen von den Kämpfen vertriebenen Binnenflüchtlinge, als dramatisch ein. Rund fünf Millionen Menschen müssten täglich hungern. Wegen einer Hyperinflation könnten sich viele kaum noch mit Nahrungsmitteln auf den Märkten eindecken. Zugleich liegen aus Angst vor den Kämpfen große Teile der Landwirtschaft brach, berichtete ein Entwicklungshelfer der Organisation. Ohne humanitäre Hilfe aus dem Ausland stehen die Menschen vor dem Hungertod.




Quelle:  „Deutsche Welle“, dw-world.de

Schlagwörter: Südsudan, Absetzung, Riek Machar, Salva Kiir, Konflikt, Juba, Kämpfe, Gefechte, Bürgerkrieg, Ultimatum, Vizepräsident, Taban Deng Gai, Erdöl, Armut, Erdöleinnahmen, Hunger, Hungertod, Blauhelme, UNMISS