Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Somalia: Erneut schwere Gefechte in Mogadischu

Meldung vom 08.06.2009

Somalia findet keinen Frieden. In den letzten drei Tagen ist es erneut zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der Übergangsregierung nahe stehenden Milizen und den Kämpfern der islamistischen Al Shabbab gekommen. Mehr als 120 Menschen sind dabei ums Leben gekommen.

Der vom Übergangsparlament neu gewählte Präsident Scharif Scheich Ahmed bemüht sich seit Anfang des Jahres intensiv darum, das Land zu stabilisieren. Scharif Scheich Ahmed stand 2006 gemeinsam mit seinem heutigen Gegenspieler Scheich Hassan Dahir Aweys den sogenannten Islamischen Gerichtshöfen vor, die für ein halbes Jahr so etwas wie eine öffentliche Ordnung in dem seit knapp 20 Jahren regierungslosen Land aufgestellt hatten.

Im April kehrte Aweys aus dem Exil zurück und geht seither mit äußerster Gewalt gegen die Regierung vor. Ahmed konnte bisher keinen Dialog mit dem früheren bewaffneten Arm der Gerichtshöfe, der Al Shabbab, herstellen.

In der Hauptstadt Mogadischu wurde der Direktor des unabhängigen Senders Radio Shabelle, Muktar Mohamed Hirabe, ermordet. Das gab ein Mitarbeiter des von der Europäischen Union geförderten Senders bekannt. Hirabe ist bereits der fünfte Journalist, der in diesem Jahr in Somalia durch Attentate und bei Gefechten sein Leben verloren hat. Unter den Opfern befinden sich bereits zwei andere Mitarbeiter von Radio Shabelle.

In den vergangenen zwei Monaten mussten nach Angaben der Vereinten Nationen rund 100.000 Menschen Mogadischu verlassen. Teilweise verbergen sich die Flüchtlinge noch immer innerhalb der Stadt, weil die Gewalt auf den Straßen eine Flucht über die Stadtgrenzen unmöglich macht. Rund 70.000 Menschen konnten in einem Lager außerhalb der Stadt Zuflucht finden.

Wegen der Kämpfe und einer schweren Dürre ist nach UN-Angaben inzwischen jeder dritte Somalier von Nahrungsmittelhilfe abhängig. Doch trotz des internationalen Militäreinsatzes vor der Küste Somalias behindern Piratenangriffe immer noch die Schiffswege und die Nahrungsmittellieferungen des Welternährungsprogramms (WFP) nach Mogadischu.

Obwohl Scharif Scheich Ahmed internationale Unterstützung erhält und er eine Regierung aufgestellt hat, in der alle somalischen Clans vertreten sind, konnte er seine Widersacher noch nicht zu einer Einigung bewegen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Tagesspiegel“, tagesspiegel.de