Afghanistan: Geberkonferenz sagt 15,2 Milliarden Dollar zu

 
Meldung vom 06.10.2016

Die internationale Gemeinschaft hat einen Vier-Jahres-Plan für Afghanistan beschlossen und in diesem Zeitrahmen Finanzhilfen in Höhe von 15,2 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Das gaben die Organisatoren der Geberkonferenz in Brüssel bekannt. An diese Finanzhilfe knüpfen die Geberländer Bedingungen: Sie wollen Reformen, und dass das Land seine Flüchtlinge wieder zurücknimmt.

Die afghanische Regierung in Kabul kann in den kommenden vier Jahren auf 15,2 Milliarden US-Dollar an internationalen Hilfen bauen – auf diesen Betrag verständigte sich am Mittwoch (5.10.2016) die internationale Geberkonferenz in Brüssel.

Als Bedingung für die Unterstützung verlangten die Geberländer mehr Bemühungen bei der Realisierung von Reformen: Man erwarte, dass die Regierung in Kabul bei der Einführung und Beachtung von Menschenrechten und der Eindämmung von Korruption ihren Teil erfülle, erklärte Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Zudem müsse die afghanische Führung die Streitigkeiten untereinander beilegen und in Migrationsfragen mit den westlichen Ländern zusammenarbeiten.

Dazu zählt nach Darstellung von EU-Ratspräsident Donald Tusk auch die Rücknahme von nicht asylberechtigten Flüchtlingen. Ein entsprechendes Abkommen gab die EU heute bekannt. Nach einem internen EU-Dokument aus dem Monat März 2016 sind zuletzt rund 80.000 Afghanen in die Europäische Union eingewandert, die in naher Zukunft in ihr Heimatland abgeschoben werden könnten.

Das neue Hilfspaket ist für den zivilen Finanzbedarf Afghanistans von 2017 bis Ende 2020 bestimmt. Bei der letzten großen Geberkonferenz 2012 in Tokio hatte die internationale Gemeinschaft für einen Vier-Jahres-Zeitraum rund 16 Milliarden US-Dollar Finanzhilfen beziffert.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de