Mexiko: „Der Henker“ wird abgeführt |
Meldung vom 25.10.2016
Endlich gibt es Neuigkeiten im lange verschleppten Fall der verschwundenen Studenten in Mexiko. Einer der Hauptverantwortlichen des Massakers, der Polizeichef der Stadt Iguala, konnte gestellt werden. Immer noch gibt es keine Gewissheit, was mit den 43 vermissten Studenten geschehen ist. Das könnte sich jetzt ändern.
Die Angehörigen der in Iguala verschwundenen Studenten können wieder Hoffnung schöpfen, dass das Schicksal ihrer Söhne oder Brüder doch noch aufgeklärt wird. Am Freitag (21.20.2016) haben Sicherheitskräfte den ehemaligen Polizeichef der Stadt, Felipe Flores Velázquez, festgenommen. Felipe Flores sei gefasst worden, als er gerade ein Haus in Iguala verließ, berichtete der nationale Sicherheitsbeauftragte Renato Sales. Offenbar habe Flores seine Frau besucht. Er habe sich widerstandslos abführen lassen. Der erfolgreichen Aktion war eine gemeinsame Fahndung von Polizei, Streitkräften und dem Geheimdienst vorausgegangen. Der 58-Jährige wird beschuldigt, einer der Hauptverantwortlichen des Massakers vom 26. und 27. September 2014 zu sein, bei dem sechs Menschen ermordet und 43 junge Männer entführt wurden.
Bis heute gibt es keine Klarheit darüber, was mit den Studenten geschehen ist, nachdem sie von Polizisten festgenommen und danach Mitgliedern der kriminellen Bande Guerreros Unidos ausgeliefert wurden. Flores hat nicht nur die Verhaftung veranlasst. Er soll laut Angaben der Ermittler auch befohlen haben, dass seine Beamten die jungen Männer der Mafia übergeben.
Der Polizeichef ist ein Vetter des Bürgermeisters José Luis Abarca, der wie seine Ehefrau María de los Ángeles wegen des Verbrechens bereits im Gefängnis ist. Am Tag nach dem Massaker wurde er verhört, danach jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Er war seither auf der Flucht. Viele sind davon ausgegangen, dass er längst ermordet worden sei, da er zu viel über die Zusammenarbeit von Kriminellen, Politikern und Polizisten wusste. Doch offensichtlich ist es Flores gelungen, unterzutauchen und sich in seiner Kleinstadt unerkannt zu bewegen. In der Amtszeit von Bürgermeister Abarcas wurden weitaus mehr Entführungen und Erpressungen registriert als je zuvor.
Hunderte von Menschen verschwanden. Angehörige machten sich auf eigene Faust auf die Suche nach ihnen und scharrten in den angrenzenden Bergen Leichname aus Massengräbern aus. Alle sind überzeugt, dass Flores ein Drahtzieher bei dem Massaker war. Er galt als „Henker“ der Guerreros Unidos und beschäftigte in seiner Polizeitruppe eine Einheit von Auftragsmördern, die los bélicos („die Kriegerischen“) genannt wurde.
Das Menschenrechtszentrum ProDH verlangte nach der Festnahme, dass die Angehörigen der Studenten von Anfang an dabei sein dürfen, wenn Flores vernommen wird. „So könne endlich bewiesen werden, dass es ein Interesse daran gibt, den Fall wirklich aufzuklären“, betonte ProDH-Anwalt Santiago Aguirre. Die Väter, Mütter und Schwestern der vermissten Studenten werfen der Justiz und dem Staat vor, Einzelheiten des Falles vertuschen und eine weitere Untersuchung verhindern zu wollen.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de
Die Angehörigen der in Iguala verschwundenen Studenten können wieder Hoffnung schöpfen, dass das Schicksal ihrer Söhne oder Brüder doch noch aufgeklärt wird. Am Freitag (21.20.2016) haben Sicherheitskräfte den ehemaligen Polizeichef der Stadt, Felipe Flores Velázquez, festgenommen. Felipe Flores sei gefasst worden, als er gerade ein Haus in Iguala verließ, berichtete der nationale Sicherheitsbeauftragte Renato Sales. Offenbar habe Flores seine Frau besucht. Er habe sich widerstandslos abführen lassen. Der erfolgreichen Aktion war eine gemeinsame Fahndung von Polizei, Streitkräften und dem Geheimdienst vorausgegangen. Der 58-Jährige wird beschuldigt, einer der Hauptverantwortlichen des Massakers vom 26. und 27. September 2014 zu sein, bei dem sechs Menschen ermordet und 43 junge Männer entführt wurden.
Bis heute gibt es keine Klarheit darüber, was mit den Studenten geschehen ist, nachdem sie von Polizisten festgenommen und danach Mitgliedern der kriminellen Bande Guerreros Unidos ausgeliefert wurden. Flores hat nicht nur die Verhaftung veranlasst. Er soll laut Angaben der Ermittler auch befohlen haben, dass seine Beamten die jungen Männer der Mafia übergeben.
Der Polizeichef ist ein Vetter des Bürgermeisters José Luis Abarca, der wie seine Ehefrau María de los Ángeles wegen des Verbrechens bereits im Gefängnis ist. Am Tag nach dem Massaker wurde er verhört, danach jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Er war seither auf der Flucht. Viele sind davon ausgegangen, dass er längst ermordet worden sei, da er zu viel über die Zusammenarbeit von Kriminellen, Politikern und Polizisten wusste. Doch offensichtlich ist es Flores gelungen, unterzutauchen und sich in seiner Kleinstadt unerkannt zu bewegen. In der Amtszeit von Bürgermeister Abarcas wurden weitaus mehr Entführungen und Erpressungen registriert als je zuvor.
Hunderte von Menschen verschwanden. Angehörige machten sich auf eigene Faust auf die Suche nach ihnen und scharrten in den angrenzenden Bergen Leichname aus Massengräbern aus. Alle sind überzeugt, dass Flores ein Drahtzieher bei dem Massaker war. Er galt als „Henker“ der Guerreros Unidos und beschäftigte in seiner Polizeitruppe eine Einheit von Auftragsmördern, die los bélicos („die Kriegerischen“) genannt wurde.
Das Menschenrechtszentrum ProDH verlangte nach der Festnahme, dass die Angehörigen der Studenten von Anfang an dabei sein dürfen, wenn Flores vernommen wird. „So könne endlich bewiesen werden, dass es ein Interesse daran gibt, den Fall wirklich aufzuklären“, betonte ProDH-Anwalt Santiago Aguirre. Die Väter, Mütter und Schwestern der vermissten Studenten werfen der Justiz und dem Staat vor, Einzelheiten des Falles vertuschen und eine weitere Untersuchung verhindern zu wollen.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de