Südsudan: Ban Ki Moon entlässt Einsatzleiter der Blauhelme für den Südsudan

Meldung vom 04.11.2016

Der Chef der Blauhelmmission im Südsudan musste wegen schwerwiegenden Fehlverhaltens seinen Posten räumen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte den Mann entlassen. Moon sei betroffen über die Versäumnisse des Kommandeurs während blutiger Gefechte in dem ostafrikanischen Land im Juli 2016, gab ein UN-Sprecher am Dienstag (01.11.2016) in New York bekannt.

Ein interner UN-Bericht hatte dem kenianischen UNMISS-Chef Johnson Mogoa Kimani Ondieki bescheinigt, dass er nicht wirkungsvoll gegen die Brutalität in der Hauptstadt Juba vorgegangen sei. Ihm wurde vorgeworfen, keine Führungsqualitäten bewiesen zu haben und dass seine Truppen sich viel zu passiv verhalten haben.

UNMISS habe bei einem Überfall von Regierungssoldaten auf eine Einrichtung mit Flüchtlingen versagt und ihren Auftrag nicht erfüllt, die Zivilisten zu schützen, lautete es. Bei Kämpfen seien mindestens 73 Menschen gestorben, darunter zahlreiche Flüchtlinge.

Wegen mangelnder Führung sei die Mission den Gefechten „chaotisch und unwirksam“ begegnet. Außerdem habe sich die Truppe der Soldaten aus China, Äthiopien, Nepal und Indien „risikoscheu“ gezeigt. Die unabhängige Untersuchungskommission prangerte zudem an, dass die Einsatzkräfte nicht aktiv geworden seien, um Frauen in Juba vor Vergewaltigungen zu bewahren.

Mehr als 13.000 Soldaten und Polizisten sind im Rahmen der UNMISS im Einsatz. Sie sollen auf die Bevölkerung aufpassen und die reibungslose Lieferung von humanitärer Hilfe gewährleisten. Im Südsudan herrscht seit Ende 2013 ein Bürgerkrieg. Der Konflikt konnte trotz zahlreicher Verhandlungen bisher nicht beigelegt werden. Ausgetragen wird er von Anhängern des Präsidenten Salva Kiir und Anhängern des Ex-Vizepräsidenten Riek Machar.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: evangelisch.de