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Global: Weltklimakonferenz in Marrakesch – Gas, Kohle und Öl adieu!

 
Meldung vom 18.11.2016

Die Weltklimakonferenz in Marrakesch schließt mit einem sensationellen Ergebnis: 45 Länder wollen komplett aus dem Verbrauch von Kohle, Öl und Gas aussteigen. Es ist eine wegweisende Entscheidung auf der UN-Klimakonferenz in Marokko. Die betreffenden Länder wollen ihre Energieversorgung komplett auf erneuerbare Energien umstellen. Die Tagung endet euphorisch.

Die aktuelle Weltklimakonferenz in Marrakesch dient der Umsetzung des im Dezember 2015 ausgehandelten und im September 2016 auf der UN-Generalversammlung in New York ratifizierten Weltklimavertrags.

Sie stufen sich als die Staaten ein, die am meisten durch den Klimawandel zu leiden haben. Seit Jahren bemühen sich 43 Länder, die sich im Climate Vulnarable Forum (CVF) vereint haben, die Weltgemeinschaft zu einem folgenschweren Schritt zu bewegen: den Verzicht auf Kohle, Öl und Erdgas. Jetzt werden sie selbst als Pioniere ein leuchtendes Beispiel geben. Auf der UN-Klimakonferenz in Marrakesch gaben die CVF-Staaten am Freitag (18.01.2016) einen außergewöhnlichen Beschluss bekannt: So schnell wie möglich wollen die 43 Länder ihren Energiebedarf vollständig aus erneuerbaren Energien beziehen.

Bis spätestens 2020 wollen sie ihre nationalen Klimaziele auf dieses Ziel hin neu formulieren. Angestrebt wird, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad einzuschränken. Das Konzept der CVF-Länder sorgte für Aufruhr: Es ist der bei weitem ehrgeizigste Plan zur Eindämmung des Klimawandels in der ganzen Welt.

Das Kollektiv besteht aus ärmeren Ländern aus Afrika, Asien, der Karibik und der Südsee und aus mindestens zwei weiteren Staaten, die nicht zum CVF-Verbund zählen, die noch bekannt gegeben werden sollen. Womöglich schließen sich sogar noch weitere Länder an, sagten die Organisatoren der Initiative auf der Tagung in Marrakesch. All diese Staaten teilen die gleiche Sorge: Sie sind besonders durch den Anstieg des Meeresspiegels, durch Dürren und Stürme gefährdet, deren Auswirkungen sich aufgrund der erwarteten Erwärmung intensivieren könnten.

„Das ist endlich eine Ansage ohne Hintertüren“, bewertete die Klimaexpertin von Brot für die Welt, Sabine Minninger, den Plan der 45 Länder. Die globale Energiewende werde jetzt von den potenziellen Opfern des Klimawandels maßgeblich beeinflusst. Als „sehr starke Botschaft“ kommentierte Wael Hmaidan von der Umweltorganisation Climate Action Network die Initiative der CVF-Staaten. Sie zeige „den Kipppunkt einer Energierevolution“ an, meint Jessy Tolkan vom Umweltnetzwerk Purpose Climate Lab.

Die Vereinten Nationen beendeten ihre Klimatagung in Marrakesch am Freitag mit einer teils euphorisch klingenden Abschlusserklärung: „Ein außerordentliches Momentum“ im Kampf gegen den Klimawandel sei erreicht, lautete es im Entwurf der Abschlusserklärung der Konferenz.

Es steht nun an, weitere Maßnahmen zu treffen, die auf dem Weltklimavertrag aufbauen, und die Klimaziele aller Staaten stetig zu verschärfen – am besten noch vor 2020. Dieser Forderung haben sich nun die 43 CVF-Länder und ihre Partnerstaaten gestellt. Sie hauchen dem Klimavertrag Leben ein, sagte Minninger.

Die Energiewende der Pionierstaaten soll von Industrieländern unterstützt werden. Der Klimavertrag beziffert Entwicklungshilfe in Höhe von jährlich 100 Milliarden Dollar, um die Folgen des Klimawandels auszugleichen. Westliche Firmen sollen die Technologie dafür bereitstellen. Auf der Klimatagung in Marrakesch hat Deutschland seine finanzielle Unterstützung für arme Staaten um 50 Millionen erhöht; insgesamt will es ab 2020 vier Milliarden Euro im Jahr fließen lassen. „Es ist gute Tradition, dass Deutschland zur jährlichen Klimakonferenz frisches Geld in den wichtigen Anpassungsfonds einzahlt“, betonte Jan Kowalzig von der Hilfsorganisation Oxfam.

Arme und reiche Staaten wollen Vorteile aus der Sache ziehen: Die einen benötigen Technologie, um mit preiswerterer Energie ihre Lebensverhältnisse zu optimieren. Die anderen schauen sich nach neuen Absatzmärkten für ihre Energietechnologie um. „Ein Solarpanel ist billig, lässt sich in jedem Dorf aufstellen und hebelt die Menschen aus der Energiearmut“, erläuterte Minninger.

Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Ein wesentlicher Geldgeber des Klimavertrags könnte einen Rückzieher machen – was die Umsetzung des Abkommens erheblich beeinträchtigen könnte: Der neue Präsident der USA, Donald Trump, hatte vor der Wahl gepoltert, unter seiner Regierung werde man aus dem Klimavertrag aussteigen und Zahlungen einstellen.

Die scheidende US-Regierung setzte in Marrakesch einen letzten kraftvollen Schlussakkord: Sie legte ihre ehrgeizigen Klimaziele bis zur Mitte des Jahrhunderts dar. Auf ein Fünftel im Vergleich zu 2005 sollen die Treibhausgasemissionen des Landes bis 2050 verringert werden – so legt es die „Dekarbonisierungs-Strategie“ fest, die noch im Dezember ratifiziert werden soll. Ob sie wirklich abgesegnet wird, entscheidet die Regierung Trump.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Weltklimakonferenz in Marrakesch




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Weltklimakonferenz, Marrakesch, Marokko, Weltklimavertrag, Umsetzung, Klimawandel, Kohle, Öl, Gas, Ausstieg, Energieversorgung, erneuerbare Energien, UN, Euphorie, Energiewende, Meeresspiegel, Klimaziele, Donald Trump, USA, Klimasünder, Dekarbonisierung, Strategie, Umwelt, Technologie