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Global: Keine Entwarnung – Dürre in Ostafrika soll 2017 ihren Höhepunkt erreichen

Meldung vom 11.01.2017

Die große Dürre in Ostafrika hält die betroffenen Länder weiterhin in ihrem Bann. Darbende Menschen, verendende Tiere, aber kein Regen: Die Dürre soll sich laut Wetterexperten sogar noch verschärfen. Das ganze Jahr 2017 soll die Dürre noch wüten.

Burhan Semakula kann an dem Elend keinen Tag vorbeischauen: „Die Pflanzen sind vertrocknet. Es ist sehr schwer, an Nahrung zu kommen. Auch die Tiere sind betroffen. Wir mussten sie umsiedeln, um sie vor der Dürre zu bewahren.“ Er arbeitet als Lehrer im Distrikt Luwero im Süden Ugandas. 85 Prozent der Einwohner bestreiten ihre Existenz aus der Landwirtschaft. Doch ohne Regen bricht alles zusammen. „Unser Essen reicht nicht aus, es ernährt uns nicht mehr“, berichtet Semakula.

Die Dürre wirkt sich auch auf den Rest des Landes aus. „Wenn nichts geschieht, wird das unser Wirtschaftswachstum deutlich behindern,“ erklärt Finanzminister Matia Kasaija. Zudem reißt der Hunger Löcher in den Staatshaushalt. „Vielleicht müssen wir unsere Ausgaben in anderen Bereichen reduzieren, damit keine Ugander sterben“, warnt der Minister.

Rund 34 Millionen Afrikaner leiden unter den Konsequenzen der Dürre. Kenia, Äthiopien und Somalia hat es besonders schlimm getroffen. 12 Millionen Menschen sind dringend auf Lebensmittelhilfe angewiesen. Alle Länder wurden 2015 und 2016 vom Wetterphänomen El Nino heimgesucht. „Das hat zu einer humanitären Krise geführt“, erklärt Shukri Ahmed von der UN-Welternährungsorganisation FAO. „Die anhaltende Dürre wird die schwierige Situation mit großer Wahrscheinlichkeit noch verschlimmern.“

In den nächsten Monaten soll die Dürre ihren Zenit erreichen. Bis dahin könnte die Zahl der Hungernden sich immens vergrößern. Zum Beispiel in Kenia. Eine neue Dürre wird 2017 Teile des Landes in Mitleidenschaft ziehen. Seit mehr als einem Jahr ist in manchen Gegenden kein Tropfen Regen mehr gefallen. „Zu den besonders betroffenen Regionen gehört der Nordosten Kenias mit Städten wie Garissa, Wajir oder Mandera“, meldet Entwicklungsexperte Titus Mung'ou. „Dort haben Viehhüter mehr als 100.000 Tiere verloren.“

Die meisten Bewohner in Kenias armem Norden verdienen ihren Lebensunterhalt mit Viehzucht. Die Dürre schadet ihnen in doppelter Hinsicht. Ihre Herden sind mager, krank und geschwächt. Zu fairen Preisen können sie ihre Tiere daher nicht mehr veräußern. Weil viele Besitzer das Vieh gleichzeitig abstoßen wollen, gehen die Preise in den Keller. Gleichzeitig steigen die Lebensmittelpreise wegen der Dürre unaufhaltsam.

In Äthiopien gibt es bereits 5 Millionen Hungernde. Die Dürre greift immer mehr um sich. Selbst die Bildung wird dadurch beeinträchtigt. In zwei Schulen musste Negash Ullala von der Schulbehörde im Verwaltungsbereich Guji schon den Lehrbetrieb einstellen. „Es ist schwierig, den Unterricht fortzusetzen, wenn die Einwohner in andere Gegenden umziehen“, bemängelt Ullala. Die Menschen gehen aber nicht freiwillig. „Die Nomaden in dieser Gegend sind mit ihren Kindern weitergezogen. Sie suchen Wasser und Gras für ihre Tiere,“ berichtet er. Insgesamt seien rund 52.000 Schüler in der Region mit diesem Problem konfrontiert.

Hilfsorganisationen schlagen Alarm und wollen alle Beteiligten dazu bewegen, vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Mit Saatgut, Lebensmittelhilfen oder Wasser für Viehherden wollen sie erreichen, dass die Menschen für den Engpass besser gewappnet sind. Doch zusätzlich müssen auch langfristige Strategien ins Auge gefasst werden. Durch den Klimawandel werden Wetterextreme immer wahrscheinlicher.

„Wir suchen nach Wegen, um insbesondere Landwirte besser aufzuklären. Sie müssen sich an die veränderten klimatischen Bedingen anpassen“, erläutert der Kenianer Mung'ou. Für ihn ist es daher selbstverständlich, dass Landwirte in der Regenzeit genug Vorräte zurücklegen. Auch Zugang zu Dünger und Saatgut müsste gewährleistet werden. Er fügt hinzu: „Die Klimaforscher müssen hier mit den Landwirten Hand in Hand arbeiten.“ Nachhaltig angelegte Maßnahmen wie etwa eine gezielte Aufforstung spielten eine wichtige Rolle dabei, die Existenzgrundlage der Landwirte abzusichern.




Quelle:  „Deutsche Welle“, dw-world.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Dürre, die große Dürre, Ostafrika, Hunger, Regen, Wasser, Landwirtschaft, Nomaden, Tiere, Klima, Klimawandel, Lebensmittelpreise, Saatgut, Anpassung, Wetter, Wetterextreme, El Nino, 2017