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Uganda: Korruption bis ins Grab

Meldung vom 16.01.2017

In Uganda hat sich ein Vorfall ereignet, der viel über die Korruption in der Gesellschaft aussagt. Der Bedienstete eines Ministeriums veranlasste, dass er mit 5.000 Euro im Sarg begraben wird. Er wollte mit dem Geld Gott milde stimmen, damit er ihm seine Sünden erlässt.

Korruption war so in seinen Gedanken verankert, dass er sich nicht scheute, selbst Gott bestechen zu wollen. Der mutmaßlich korrupte, 52-jährige Regierungsangestellte war im Dezember 2016 den Folgen einer langen Krankheit erlegen. Der Mann hatte seine Beerdigung in seinem Heimatdorf in Nord­ugan­da bis auf das kleinste Detail geplant. Sie wurde auf seinen Wunsch hin am Heiligen Abend abgehalten.

In seinem Testament, welches dem Dorfvorsteher und Schwager überantwortet wurde, hatte der Verstorbene genaue Anweisungen hinterlassen: Er wolle in einem verschließbaren Metallsarg mit 200 Millionen Schilling (5.200 Euro) beerdigt werden. Das Geld benötige er, um Gott zu bestechen, damit er ihm seine Sünden vergibt und er nicht in die Hölle kommt.

Der Dorfvorsteher gab bei der Beerdigung zu bedenken, dabei gehe es wohl um kriminelle Delikte, die der Tote in seinem Job im Ministerium für den öffentlichen Dienst begangen habe. Dieses Ministerium war jüngst in den Verdacht geraten, umgerechnet über 65 Millionen Euro aus der Rentenkasse abgezweigt zu haben, woraufhin Ugandas Rentensystem zusammengebrochen war.

Die Öffentlichkeit bekam Kenntnis von der Geschichte, als die Witwe einen Bestattungsdienst einschaltete, der den Sarg ausgraben und aufbrechen sollte. Sie habe angeblich noch mehr Geld im Haus entdeckt, welches sie dem Verstorbenen in den Himmel mitgeben wolle: Eine Summe von nochmals 5.000 Euro war im Gespräch. Noch bevor der Sarg geöffnet wurde, floh die Witwe jedoch mit dem Geld. Der Bruder des Verstorbenen alarmierte daraufhin die Polizei – so erfuhren die Medien davon.

Diese wahre Begebenheit ist nur eine von zahlreichen Korruptionsskandalen, die täglich in Ugandas relativ freier Presse zu lesen sind. Vergangene Woche unterbreitete der staatliche Rechnungsprüfer dem Parlament seinen Jahresbericht. Dem kann man entnehmen, dass in fast allen Ministerien enorme Summen ohne nachvollziehbare Abrechnungen in dunklen Kanälen versickern.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de

Schlagwörter: Uganda, Korruption, Beamter, Ministerium, Sarg, Geld, Bestechung, Bestechungsgeld, Gott, Sünden, Beerdigung, Begräbnis, Rechnungsprüfer, Jahresbericht, Rentenkasse, Korruptionsskandale, Presse