Ghana: Gute Wahl – Gute Zukunftsperspektiven

Meldung vom 18.01.2017

Ghana hat am 7. Dezember 2016 eine erfolgreiche Wahl mit friedlichem Ausgang durchgeführt. Damit macht Ghana weitere Fortschritte auf seinem demokratischen Entwicklungsweg. Der Machtwechsel verlief ohne Gewalt und Aufruhr. Der bisherige Oppositionsführer der NPP, Nana Akufo-Addo, wurde zum neuen Staatschef bestimmt und legte am 7. Januar 2017 als Präsident der Republik Ghana seinen Eid ab. Die klare Ansage für seine Amtsperiode: „Stabilising economy will be my mayor priority!“ („Die Wirtschaft zu stabilisieren, wird mein meine oberste Priorität sein“), denn Ghana will den Wechsel!

Die Hoffnung der Ghanaer, insbesondere der Jugend, richtet sich auf Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze. Ghanas Ruf als ein relativ florierendes und stabiles Land, als Hoffnungsträger auf dem afrikanischen Kontinent, ist durch wirtschaftliche Rückschläge, durch Verschuldung in der vergangenen Periode angeschlagen. Das hatte Unmut bei der Bevölkerung ausgelöst, die mit den eingeschränkten materiellen Lebensverhältnissen und der Arbeitslosigkeit hadern. Zudem ist auch die Armut in Ghana noch nicht völlig verschwunden.

Um den Erwartungen im Land auf eine Wende in der Wirtschaft gerecht zu werden, benötigt Ghana größere Anstrengungen für stabile Strukturen, die Regierung muss sich mit neuem Elan für die Stabilisierung der demokratischen Ordnung einsetzen.

Die von Präsident Akufo-Addo versprochenen zwei Schwerpunkte, die Industrialisierung und die Intensivierung bzw. Modernisierung der Agrarwirtschaft, sollen die Triebfeder für neues Wirtschaftswachstum sein. Mit diesen Maßnahmen soll die Wirtschaft aus dem Tief von 3,9 % (2015) gehebelt werden. Neue Arbeitsplätze und eine gesicherte eigene Nahrungsmittelversorgung seien auch die positiven Folgen dieser zwei Faktoren.

Die Lösungen sieht man in der Investitionspolitik: Infrastrukturen, industrielle und handwerkliche Kapazitäten, sowie Verarbeitung eigener Ressourcen, besonders von Agrarprodukten, sollen mehr gefördert werden. Die gegenwärtige Wirtschaftsleistung, die mit ca. 85 % im informellen Sektor erbracht wird, ist zu einseitig und damit eine empfindliche Schwachstelle. Die Wirtschaft in Ghana muss vielseitiger werden.

Die neue Regierung muss höhere Investitionen ins Auge fassen, denn die Hoffnungen, große Einnahmen aus dem Ölgeschäft zu generieren, haben sich nicht erfüllt. Daraus ergaben sich auch keine neuen Arbeitsplätze. Eine weitere Herausforderung stellt der Schuldenabbau des Staates dar, besonders wenn man bedenkt, dass der Präsident auch eine Steuersenkung versprochen hat.

Große Hoffnung liegt auch auf privaten Investitionen, um die Entwicklung in der neuen Legislaturperiode anzukurbeln. Die Regierung steht vor der großen Aufgabe, selbst in Aktion zu treten, Innovationen anzustoßen und auch die Zivilgesellschaft zu mobilisieren und einzubeziehen.

Der Jugend sollten Chancen eröffnet werden, um z. B. mit eigenen Lösungen Projekte umzusetzen und sie damit in eine feste Beschäftigung einzubinden. Europa und Deutschland stellen für Ghana wichtige Partner dar. Die für das Land notwendige finanzielle Hilfe sollte im Rahmen der bilateralen Entwicklungs-Zusammenarbeit verstärkt werden. Damit ist auch hier die deutsche Wirtschaft gefragt, ihre Chancen in Ghana neu zu bewerten.

In dieser Phase des Umbruchs befindet sich Ghana. Zusätzlich steht dem Land ein bedeutendes Jubiläum am 6. März bevor. Es ist der 60. Jahrestag der 1957 erlangten Unabhängigkeit. Der Nationalfeiertag der Republik Ghana ist Ansporn und Verpflichtung zugleich, das Land in eine gute Richtung zu führen und weiter zu entwickeln.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: africa-live.de