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Afghanistan: Immer mehr Kinder werden zu Opfern des Krieges

Meldung vom 07.02.2017

In Afghanistan ist die Zahl getöteter Kinder wieder angestiegen. Mehr Luftangriffe, mehr Kämpfe und mehr Minen haben 2016 besonders viele afghanische Kinder das Leben gekostet. Und auch sonst klettert die Zahl der zivilen Opfer in dem Land wieder in die Höhe, in dessen Konflikte vor 15 Jahren die Welt mit dem Versprechen eingegriffen hatte, das Leben der Menschen zu verbessern.

Die Zahl der in Afghanistan getöteten und verletzten Kinder hat einen neuen dramatischen Höhepunkt erreicht. 3.512 Kinder seien 2016 in dem neu entfachten Krieg zwischen radikalislamischen Taliban und afghanischer Regierung gestorben, heißt es in dem am Montag (06.02.2017) herausgegebenen Jahresbericht der UN zu zivilen Opfern. Das macht 24 Prozent mehr aus als im Vorjahr. Fast jeder dritte Tote sei nun ein Kind.

Die UN begründen diese traurige Zahl vor allem mit der Zunahme von Gefechten in dicht besiedelten Gebieten mit vielen Familien. Erheblich mehr Kinder seien deshalb auch durch explosive Reste von Gefechten wie nicht detonierte Munition verletzt oder getötet worden (plus 65 Prozent). Außerdem sei die Zahl der Kinderopfer durch die vor allem von Taliban gelegten improvisierten Sprengsätze (IEDs) um vier Prozent nach oben gegangen. Und auch bei internationalen und afghanischen Luftschlägen wären mehr als doppelt so viele Kinder zu Tode gekommen als im Vorjahr (200 Kinder).

Auch die Gesamtzahl der getöteten oder verletzten Zivilisten hat die Vorjahreszahlen bei weitem übertroffen. Insgesamt sind laut UN-Bericht im vergangenen Jahr 11.418 Unbeteiligte getötet oder verletzt worden – ein Zuwachs von drei Prozent gegenüber 2015. Die Zahl der Verletzten habe sich um sechs Prozent vergrößert (auf 7.920 Menschen), die Zahl der Toten habe sich aber um zwei Prozent verringert (auf 3.498 Menschen).

Unter den Frauen ist die Zahl der Opfer leicht gefallen (minus zwei Prozent). Allerdings machen die UN „besorgt“ darauf aufmerksam, dass die Taliban Frauen weiterhin aufgrund der Scharia für vermeintlich unmoralisches Verhalten steinigen – ein Trend, der sich laut Menschenrechtsaktivisten seit etwa zwei Jahren verstärkt.

Außerdem wurden sehr viel mehr Frauen zur Zielscheibe von Anschlägen (plus 25 Prozent). Viele weibliche Opfer arbeiteten als Menschenrechtsaktivistinnen, Polizistinnen oder wären generell „im öffentlichen Leben“ aufgetreten.

Insgesamt wurden die meisten Zivilisten durch Kämpfe zwischen Taliban und Sicherheitskräften verletzt oder getötet. Zweitgrößte Todesursache waren die von Taliban fabrizierten Sprengsätze.

Seit Beginn der UN-Zählung 2009 sind mindestens 70.188 Zivilisten ums Leben gekommen oder verletzt worden. Angesichts der Tatsache, dass manche Provinzen nicht mehr erreichbar sind, machen die UN darauf aufmerksam, dass die Opferzahlen möglicherweise noch weitaus höher liegen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Handelsblatt“, handelsblatt.com

Schlagwörter: Afghanistan, Kinder, Krieg, Taliban, Sprengsätze, Minen, Tote, Opfer, UN, Jahresbericht zu zivilen Opfern, Zivilisten, Frauen, Scharia, Steinigung, Attentate, UN, Opferzahlen, Statistik