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Somalia: Endlich wieder eine eigene Währung

Meldung vom 16.02.2017

Stück für Stück erobert sich Somalia ein funktionierendes Staatssystem zurück. Dazu gehört auch der nächste Schritt: die Einführung einer eigenen Währung. Endlich werden wieder eigene Scheine gedruckt und Münzen geprägt.

Ein wichtiges Hoffnungszeichen ist das, erklärt gegenüber Radio Vatikan der Apostolische Administrator in Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin. Seit dem Sturz der damaligen Regierung von Siad Barre 1991 verfügte Somalia nicht mehr über eine eigene Währung. Die neuen Geldscheine sollten bereits in diesem Jahr in Umlauf gesetzt werden.

„Man muss zwar sagen, dass seit 1991 die War Lords immer wieder eigene Währungen in Umlauf brachten“, berichtet Bischof Bertin. Doch waren diese Geldnoten wertlos. Auf die Frage, weshalb es von so zentraler Bedeutung sei, eine eigene Währung zu haben, sagt Bischof Bertin, dass damit der internationalen Staatengemeinschaft – und auch den eigenen Bürgern – dokumentiert werden kann, dass staatliche Institutionen in Somalia stabil sind.

Doch Somalia muss derzeit auch mit gravierenden Problemen ringen: Eine schwere Dürrekrise veranlasst tausende von Menschen, auf der Suche nach Wasser und Nahrung, ihre Heimat zu verlassen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in Somalia 400.000 Kinder akut vom Hungertod bedroht. Sieben Millionen Menschen in Somalia und im Nachbarland Kenia benötigen in den kommenden Monaten humanitäre Hilfe.

Doch trotz des Hungers hat sich in Mogadischu eine gewisse freudige Genugtuung darüber ausgebreitet, dass die Wahl eines neuen Präsidenten gelungen ist, berichtet Bischof Bertin. Der frühere Regierungschef Mohamed Abdullahi Farmajo hatte vor einer Woche die Präsidentenwahl in Somalia für sich entscheiden können. Im zweiten Durchgang der Wahl überholte Farmajo den bisherigen Amtsinhaber Hassan Sheikh Mohamud. „Jetzt geht es darum, dass aus dieser euphorischen Stimmung und Bereitschaft der Bevölkerung, mit ihm zusammenzuarbeiten, auch konkrete Verpflichtungen der neuen Regierung erfüllt werden“, fügte Bischof Bertin hinzu.

Ein weiterer Destabilsierungsfaktor ist nach wie vor die Terrormiliz Al-Schabaab. Bischof Bertin hat jedoch die Hoffnung, dass auch dieses Problem überwunden werden kann: „Die Terroristen sind ein Hindernis und zugleich eine Herausforderung. Somalia kann die Terrorgruppe nicht mit Waffen bekämpfen, sondern muss dies mit dem Dialog tun. Der Fundamentalismus kann meiner Meinung nach langfristig nur besiegt werden, wenn die gesamte Bevölkerung mitzieht.“ Dazu sei ein funktionierender Staat notwendig. Eine Währung und ein hoffnungsvoll gewählter neuer Präsident sind dazu wichtige Meilensteine.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Radio Vatikan“, radiovatikana.org

Schlagwörter: Somalia, Währung, Umlauf, Geld, Geldnoten, Regierung, Stabilisierung, Wahl, Mohamed Abdullahi Farmajo, Dürre, Hunger, Al-Schabaab, Al-Shabab, Terror