Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Haiti: Unterstützungstruppe MINUSTAH zieht ab – Haiti will selbst für Sicherheit sorgen

Meldung vom 04.05.2017

Haitianische Sicherheitskräfte sind bereit, nach Abzug internationaler Militäreinheiten die öffentliche Ordnung sicherzustellen. Die stark kritisierte UN-Mission MINUSTAH läuft im Oktober 2017 aus. Das Mandat wurde nicht mehr verlängert.

Der haitianische Außenminister Antonio Rodrigue hat bei einer gemeinsamen Pressekonferenz anlässlich eines Treffens mit seinem dominikanischen Amtskollegen Miguel Vargas bekannt gegeben, dass die haitianische Polizei in der Lage sei, die öffentliche Sicherheit nach Abzug aller UN-Truppen selbst aufrecht zu erhalten. Während der seit 13 Jahren währenden Mission der Vereinten Nationen, MINUSTAH, wurden die Truppen ausreichend dafür vorbereitet und man habe dieses Ziel gemeinsam erreicht.

Der Einsatz der MINUSTAH wurde am 13. April 2017 letztmalig auf sechs Monate verlängert und soll bis zum 15. Oktober dieses Jahres beendet und durch eine kleinere Polizeimission mit dem Kürzel MINUJUSTH ausgewechselt werden. Diese soll maximal sieben Polizeieinheiten mit insgesamt 295 Polizisten umfassen, die „den Auf- und Ausbau des Rechtsstaates unterstützen“ sollen.

Seit 2004 haben UN-Truppen in Haiti Position bezogen. Die Haitianer hatten einiges gegen die Truppen einzuwenden. Auslöser war der Putsch gegen den damaligen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide. Seitdem hat sich die Mission in den vergangenen Jahren einiges zu Schulden kommen lassen. Soziale Organisationen und Menschenrechtsgruppen hatten wiederholt beklagt, dass es sich um eine militärische Besatzung handelte und gewaltsame Übergriffe sowie Skandale wie die Cholera-Epidemie kritisiert, die 2010 durch UN-Soldaten ins Land eingeschleppt wurde und an der ungefähr 10.000 Haitianer starben.

Zudem wurden immer wieder sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen durch die UN-Soldaten beanstandet. Die MINUSTAH war vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im Jahr 2004 angesichts der damaligen politischen Unruhen nach Haiti entsandt worden. Sie begann am 1. Juni desselben Jahres ihren Militäreinsatz, der in der Folge mehrere Male verlängert wurde. Nach dem verheerenden Erdbeben des Jahres 2010 wurde die Truppenstärke noch auf mehr als 12.000 Personen vergrößert.

„Ich werde nicht sagen, dass die MINUSTAH nicht notwendig war“, erklärte Rodrigue, „aber nun können wir unsere Sicherheitsaufgaben selbst in die Hand nehmen“. Auch die UN heben nur die positiven Effekte des Einsatzes hervor.

Bei dem Treffen in der Dominikanischen Republik vergangene Woche tauschte sich der haitianische Minister mit Vargas ferner über die Migrationsströme zwischen beiden Ländern, den bilateralen Handel und weitere Bereiche der Zusammenarbeit aus.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: amerika21.de

Schlagwörter: Haiti, MINUSTAH, Abzug, UN, Blauhelme, Militäreinsatz, Antonio Rodrigue, öffentliche Sicherheit, Polizei, Polizeimission, MINUJUSTH, Cholera, Vergewaltigungen, Gewalt, Dominikanische Republik, Migranten, Außenminister, Miguel Vargas