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Somalia: Massensterben befürchtet

 
Meldung vom 11.05.2017

Über 6,2 Millionen Menschen in Somalia leiden an den Folgen der aktuellen Dürre. Wer noch die Kraft und die Mittel hat, rettet sich in die Städte. Doch auch dort ist die Lage desaströs. Besonders gefährdet sind die Kinder.

„Die Zeichen stehen auf Apokalypse!“, erklärt Ahmed Mohamed, Leiter einer Hilfsorganisation in Somalia. „75 Prozent des Viehbestands sind bereits verendet, die Brunnen ausgetrocknet, überall liegen Tierkadaver herum.“ Die Helfer gehen davon aus, dass seit November 2016 rund 563.000 Menschen durch Abwanderung versuchen, dem Hungertod zu entrinnen. Auf der verzweifelten Suche nach Lebensmitteln und Wasser zieht es die meisten von ihnen in die Städte.

In Mogadischu treffen pro Monat rund 72.000 Neuankömmlinge ein. In Baidoa, einer Ortschaft etwa 250 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt, wurden seit November 127.000 gezählt.

Die Lage in den überfüllten Camps sei alptraumhaft, berichtet Ahmed Mohamed. „Die Menschen leben in improvisierten Zelten mit Dächern und Wänden aus Pappe, Plastikplanen und Decken, über die sie Wäscheleinen gespannt haben, damit der Wind sie nicht wegblasen kann“, schildert Mohamed die Lage. „Die hygienischen Zustände sind katastrophal! Es mangelt an sanitären Einrichtungen und vor allem gibt es kein sauberes Wasser.“

Weiter führt er aus: „Um nicht zu verdursten, trinken sie verunreinigtes Wasser.“ Seit Beginn des Jahres 2017 wurden bereits 32.000 Cholerafälle in Somalia festgestellt.

im Brennpunkt der Not sind die Kinder: 363.000 Kinder unter fünf Jahren leiden unter Symptomen akuter Mangelernährung. „Die Entbehrungen schädigen Kleinkinder körperlich und geistig so stark, dass sie ein Leben lang daran tragen werden“, erläutert Mohamed.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Katastrophe mit Ansage - Hunger in Somalia




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: FinanzNachrichten.de

Schlagwörter: Somalia, Hunger, Hungersnot, Flüchtlinge, Städte, Flucht, Dürre, Lebensmittel, Mogadischu, Camps, Flüchtlingslager, Cholera, Kinder, Mangelernährung, Massensterben, Katastrophe