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Mexiko: Drogenkrieg hat Dimension eines Bürgerkriegs angenommen

Meldung vom 12.05.2017

In Mexiko sterben immer mehr Menschen eines gewaltsamen Todes, die Opferzahlen sind fast halb so hoch wie im Bürgerkriegsland Syrien. Auch in Mexikos Nachbarländern sterben viele Bewohner durch Verbrechen, die von der Mafia begangen werden.

In Mexiko haben die Morde, die von Drogenkartellen verübt werden, einer Studie zufolge die Dimensionen eines Bürgerkriegs angenommen. Wie das renommierte International Institute for Strategic Studies (IISS) in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht feststellt, wird Mexiko bei der Mordrate 2016 nur noch von Syrien übertroffen. Und Syrien befindet sich seit März 2011 in einem heftigen Bürgerkrieg.

„Nur sehr selten erreicht kriminelle Gewalt ein ähnliches Niveau wie ein bewaffneter Konflikt“, erläuterte der Experte des in London ansässigen Instituts, Antonio Sampaio. „Aber das ist in dem nördlichen Dreiländereck in Mittelamerika (Honduras, Guatemala und El Salvador) und insbesondere in Mexiko der Fall.“

Während die drei anderen Länder mit insgesamt 16.000 Morden im vergangenen Jahr immerhin einen Rückgang vorweisen konnten, muss sich Mexiko mit einem Anstieg von elf Prozent auseinandersetzen. 23.000 Menschen seien 2016 in dem Land gewaltsam zu Tode gekommen, in Syrien wurden dagegen laut IISS 60.000 Tote beklagt.

Die IISS-Experten sehen den Grund für die Gewaltexplosion in dem von der früheren mexikanischen Regierung unter Felipe Calderón im Dezember 2006 ausgerufenen „Anti-Drogenkrieg“, mit dem die Kartelle ausgerottet werden sollten. „Doch als Ergebnis hat dies Unglück über Mexiko gebracht: 105.000 Menschen haben allein zwischen Dezember 2006 und November 2012 durch Morde ihr Leben verloren“, betonte Sampaio.

Eine Ursache für die weiterhin hohe Mordrate sei unter anderem, dass es der derzeitige Präsident Enrique Peña Nieto entgegen seiner Versprechungen bisher nicht geschafft hat, den Konflikt zu entmilitarisieren. Rivalisierende Banden sind in Mexiko in blutige Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft über den Drogenhandel verstrickt. Neben den zehntausenden Toten wurden mehr als 28.000 Menschen als vermisst gemeldet.




Quelle: „Handelszeitung“, www.handelszeitung.ch

Schlagwörter: Mexiko, Tote, Morde, Bürgerkrieg, Syrien, Drogenkartelle, Vermisste, Verschwundene, Enrique Peña Nieto, Drogenkrieg