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Äthiopien: Während Äthiopien hungert, hat der dekadente Westen Appetit auf Teff

 
Meldung vom 31.05.2017

Das glutenfreie Urgetreide Teff ist ein Kassenschlager in Bioläden. Nur leider gilt Teff als Grundnahrungsmittel in Äthiopien, einem Land, das derzeit unter Dürre und Hungersnot leidet. Das vom Klimawandel geplagte Herkunftsland der exotischen Getreidesorte bekommt die Folgen zu spüren.

Seit über 3.000 Jahren ist Injera das Grundnahrungsmittel der Äthiopier: Morgens, mittags und abends reißen sie Fetzen aus den sauren Fladen, tunken sie in Pasten und Saucen. Ohne Teff, die Basiszutat für Injera, ist die Ernährung der rund 104 Millionen Bewohner des Landes am Horn von Afrika kaum vorstellbar.

Nun hat sich aber auch der Appetit ernährungsbewusster Menschen im reichen Westen auf die winzigen Getreidekörner gesteigert. Ihr großer Bonus: Die Körnchen sind glutenfrei, dafür haben sie viel Protein und Kalzium vorzuweisen und passen so ideal in den aktuellen Ernährungstrend.

Von 2012 bis 2015 haben sich die Importe von exklusiven Getreidesorten wie Amaranth und Teff in die EU fast verdoppelt. Die weltweite Nachfrage nach glutenfreien Lebensmitteln könnte bis 2020 um zehn Prozent jährlich nach oben klettern.

Doch ein ethisches Problem ist entstanden: Äthiopien wird gerade von einer schweren Dürre heimgesucht. Die Regierung hatte Teff-Exporte deshalb zunächst untersagt, sie wolle damit einem drastischen Preisanstieg wie bei Quinoa gegensteuern, dem Exportschlager aus den Anden. Nun wagt das Land eine vorsichtige Marktöffnung: Seit 2015 dürfen 48 Produzenten wieder Teff ausführen – solange die eigene Bevölkerung zuerst damit versorgt wird.






Quelle: „GEO“, www.geo.de

Schlagwörter: Äthiopien, Teff. Export, Hunger, Hungersnot, Getreide, Gluten, glutenfrei, Ernährung, Trend, Ernährungstrend, Westen, Injera, Grundnahrungsmittel