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Global: Händewaschen – In Afrika fehlt die Seife

Meldung vom 28.06.2017

Seife – ein für uns banales Produkt – und doch fehlt sie in sehr vielen Haushalten in Afrika. Viele Krankheiten auf dem Kontinent könnten vermieden werden, wenn die Menschen Seife zum Händewaschen hätten. Weniger als 0,1 Prozent der Menschen in Äthiopien beispielsweise verfügt zu Hause über die Möglichkeit, sich mit Wasser und Seife die Hände zu waschen. Im Vergleich dazu sind in Serbien 96,4 Prozent im Besitz von Seife. Forscher von USAID und UNICEF verlangen in einer gemeinsamen Studie der University at Buffalo daher, dass in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen der Umgang mit Hygiene und die Möglichkeiten, an Seife und Wasser zu kommen, deutlich verbessert werden müssen.

Das Team, geleitet von Swapna Kumar und Pavani Ram, forschte in dieser Angelegenheit anhand von Daten aus 51 nationalen Studien. Laut Ram hat das Händewaschen einen so großen Effekt, dass es sechs Millionen Todesfälle bei Kleinkindern verhindern könnte, die jährlich weltweit auftreten. Laut der Forscherin ist das Händewaschen noch nie zuvor in so vielen Ländern systematisch ausgewertet worden. Informationen von Dutzenden „Demographic and Health Surveys“ (Umfragen zur Demografie und Gesundheit) und „Multiple Indicator Cluster Surveys“ (Umfragen zu gesellschaftlichen Gruppierungen) wurden dazu herangezogen.

Seit 2009 wird in beiden Umfragen auch das Händewaschen berücksichtigt. Die Statistiken werden in mehr als 100 Ländern alle drei bis fünf Jahre aufgestellt. Der Zugang zu Wasser und Seife müsse laut den im American Journal of Tropical Medicine and Hygiene veröffentlichten Ergebnissen vor allem in armen ländlichen Gegenden in den Wohnstätten ermöglicht werden, wo Kinder häufig an Lungenentzündung und Durchfall erkranken.

Seife können sich fast 21 Prozent im Senegal leisten. In Afrika rangiert das Vorhandensein von Seife in Privat-Haushalten von 0,1 Prozent in Äthiopien bis 34,7 Prozent in Swasiland. Im Vergleich dazu schnitten die Länder im östlichen Mittelmeerraum besser ab. In Afghanistan verfügten 42,6 Prozent und bis zu 91,5 Prozent im Irak über Seife. In Südostasien konnten fast 79 Prozent der Menschen in Bhutan sich die Hände waschen. In Bangladesch kam man da nur auf 21,4 Prozent. In den ärmsten Haushalten war der Besitz von Seife im Vergleich zu reicheren meist deutlich seltener. In Nepal konnte man dabei Unterschiede zwischen sechs und 85 Prozent feststellen.

Es gibt eine ganze Reihe von Ursachen, warum Menschen in vielen Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen keine Seife für das Händewaschen zu Hause verwenden können. Neben den Kosten ist auch die mangelnde Verfügbarkeit von leistbaren Waren in ländlichen Gegenden ein Grund. Das lässt sich vor allem bei schlechten Verkehrsverbindungen beobachten. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass sich die Armen in Hungersituationen eher Lebensmittel kaufen, anstatt in Seife zu investieren. Mehr Zugang zu Seife und das Fördern des Händewaschens sind laut den Forschern aber wichtige Vorbedingungen, um die Kindersterblichkeit zu drosseln und die Ungleichheit in der Gesellschaft zu verringern.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: africa-live.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Seife, Hygiene, Händewaschen, Krankheiten, Übertragung, Infektion, Kindersterblichkeit, Wasser, sanitäre Anlagen, Gesundheit