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Äthiopien: Die Zahl der Kinder mit Unterernährung hat sich verzehnfacht

Meldung vom 30.06.2017

Im Südosten Äthiopiens werden so viele schwer akut mangelernährte Kinder gezählt wie noch nie. Das teilte die Organisation Ärzte ohne Grenzen mit. In der Dolo-Zone in der Somali-Region haben Mitarbeiter seit Januar mehr als 6.000 Kinder unter 5 Jahren mit schwerer Mangelernährung medizinisch versorgt und aufgepäppelt. Dies sind mehr als zehn Mal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres, in dem knapp 500 Kinder zur Behandlung kamen.

„In den zehn Jahren, die wir in der Region arbeiten, haben wir noch nie so viele schwer akut mangelernährte Kinder gesehen wie jetzt“, warnte Saskia van der Kam, Expertin für Mangelernährung bei Ärzte ohne Grenzen. Gleichzeitig macht das Welternährungsprogramm (WFP) darauf aufmerksam, dass seine Nahrungsmittelhilfen für die Somali-Region bis Ende Juli aufgebraucht sein werden und rund 1,7 Millionen Menschen dann kurz vor dem Hungertod stünden.

Teams von Ärzte ohne Grenzen unterhalten zusammen mit den äthiopischen Gesundheitsbehörden 27 ambulante sowie 4 stationäre therapeutische Ernährungszentren, um schwer mangelernährte Kinder mit Sofortmaßnahmen zu retten. Allein in den ersten beiden Juniwochen wurden 322 schwer mangelernährte Kinder in die 4 dort aufgebauten stationären Ernährungszentren eingeliefert. Trotz aller Bemühungen sind 51 der Kinder an den Folgen des Hungers gestorben. Insgesamt sind im Juni 2017 bereits 67 Kinder gestorben.

In der Region blieben zwei Regenzeiten hintereinander aus. Infolge der Dürre ist das Vieh verdurstet. Viele Menschen mussten deshalb ihre Existenz als Nomaden aufgeben und sich in informelle Lager begeben. Doch auch hier steht zu wenig Wasser zur Verfügung und die Nahrungsmittel reichen kaum, um zu überleben. Die Lager sind vollständig von externer Hilfe abhängig. Regionale Behörden haben Nahrungsmittel zu den Menschen gebracht. Aufgrund der hohen Zahl der Vertriebenen neigen sich die Nahrungsmittelvorräte jedoch dem Ende zu.

Ärzte ohne Grenzen ist in Sorge, dass sich die Ernährungssituation in der Somali-Region noch deutlich verschärfen wird, und hat darum die Absicht, den Notfalleinsatz auf die Zonen Jarar und Nogob auszudehnen.

„Unsere Teams arbeiten mit den Gesundheitsbehörden zusammen, um so viele Kinder wie möglich mit therapeutischer Nahrung zu versorgen“, betont Karline Kleijer, Leiterin des Notfallteams von Ärzte ohne Grenzen. „Im Moment geht es darum, die Sterblichkeitsrate unmittelbar zu reduzieren. Dabei ist es häufig nicht möglich, eine umfassende Versorgung zu gewährleisten. Vor einer solchen Wahl sollten wir nicht stehen müssen. Es ist dringend notwendig, dass mehr Nahrungsmittelhilfe und mehr humanitäre Organisationen in diese Region kommen.“

Alle Hilfsorganisationen bitten die Geber, ihre Unterstützung für Äthiopien auszuweiten, damit die Nahrungsmittellieferungen nicht eingestellt werden müssen und sich die Ernährungskrise nicht zuspitzt. Auch Gebende Hände führt regelmäßig Hilfsgüterlieferungen nach Äthiopien durch.


Weiterführende Informationen

 Äthiopien: Wie hilft Gebende Hände




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: africa-live.de

Schlagwörter: Äthiopien, Kinder, Unterernährung, Mangelernährung, Hunger, Hungerkrise, Dürre, Nomaden, Hungertod, Dolo-Zone, Somali-Region, Nahrungsmittelhilfe, Flüchtlingscamps, Geber