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Global: Tabak-Konzerne kämpfen um Absatzmarkt in Afrika

Meldung vom 21.07.2017

Tabak-Konzerne setzen auf neue Absatzmärkte in Afrika. Die wachsende Mittelschicht und die vielen Kinder und Jugendlichen versprechen lukrative Kunden zu werden. Doch einige afrikanische Länder setzen sich zur Wehr. Einer der größten Konzerne, British American Tobacco (BAT), aber auch andere multinationale Tabakunternehmen haben dementsprechend reagiert und Regierungen in mindestens acht afrikanischen Ländern unter Druck gesetzt und bedroht. Ihr Ziel besteht darin, Tabakpräventionen zu unterwandern und Steuererhöhungen zu entgehen.

Laut der britischen Zeitung The Guardian ist BAT in mehreren afrikanischen Ländern offenbar vor Gericht gezogen, um Bemühungen beispielsweise von Kenia und Uganda zu blockieren, durch Rauchen verursachte Schäden einzudämmen. Der Antrieb dahinter ist, die Marktpositionen des Konzerns in Afrika auszubauen – zumal sich mittlerweile eine schnell wachsende junge und zunehmend wohlhabende Bevölkerung herausbildet.

In einem vertraulichen Gerichtsdokument aus Kenia, das vom Guardian gesichtet werden konnte, verlangen die Anwälte von British American Tobacco vom Hohen Gericht der betreffenden Länder, dass ein ganzes Bündel an Anti-Raucher-Vorschriften wieder annulliert werden soll. Zudem ereifern sich die Anwälte gegen Besteuerungs-Maßnahmen, die sie als „kapriziös“ (eigensinnig) kritisieren. Der Fall wird jetzt vor dem Obersten Gericht in Kenia verhandelt, nachdem BAT beim Hohen Gericht verloren hatte und in Berufung gegangen ist. Das Urteil wird für August 2017 erwartet.

Zudem habe BAT Briefe an die Regierungen von Uganda, Namibia, Togo, Gabun, der Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien und Burkina Faso geschickt. Darin soll der Versuch unternommen worden sein, die jeweiligen Regierungen einzuschüchtern. In den Dokumenten wird zum Teil argumentiert, dass die Anti-Tabak-Regelungen gegen die Gesetze im Land verstoßen, und zudem nicht den internationalen Handelsabkommen entsprechen. Zudem droht der Konzern, dass die Einschränkungen für die Tabakindustrie der Wirtschaft schaden würden.

Experten sehen voraus, dass Afrika und Südasien für die Tabak-Konzerne die neuen „Schlachtfelder“ im globalen Kampf gegen Rauch-Verbote werden. Steigende Bevölkerungszahlen und ein steigender Wohlstand machen den Kampf umso härter.

Obwohl sich in den wohlhabenden Ländern die Zahl der Raucher verringert und es immer mehr Einschränkungen gibt, sterben laut der Weltgesundheitsbehörde (WHO) immer noch mehr als sieben Millionen Menschen weltweit jedes Jahr an den Folgen des Rauchens. In Afrika erkennt man nun das Risiko, dass die Konzerne „den Tod und die Gesundheitsschäden“ in die ärmeren Nationen exportieren wollen.

Man geht derzeit schätzungsweise von 77 Millionen Rauchern in Afrika aus. Doch diese Zahl wird nach Schätzungen im Zeitraum zwischen 2010 und 2030 um fast 40 Prozent emporschnellen. Das wäre der weltweit größte Zuwachs.

Afrikas wachsende Zahl von Kindern und Jugendlichen und deren zunehmender Wohlstand lassen den Zukunftsmarkt für die Tabakindustrie äußerst lukrativ erscheinen. Die Unternehmen behaupten zwar, dass Kinder nicht als Zielgruppe gelten, doch eine Studie, die in Nairobi durchgeführt wurde, beweist das Gegenteil. Die von der John Hopkins Schule für öffentliche Gesundheit in den USA und dem in Kenia ansässigen Verbraucherinformationsnetzwerk durchgeführte Studie dokumentiert, dass Anbieter die Zigaretten auch an den Wegstrecken verkauften, die als Schulweg für Grundschulkinder bekannt sind. Dort ansässige Stände böten die Marken Single Dunhill, Embassy, Safari und andere zum Verkauf an, eine Zigarette kostet rund 5 Cent. Die Zigaretten sind eingereiht neben Süßigkeiten, Keksen und kohlensäurehaltigen Getränken.




Quelle: „RT Deutsch“, www.deutsch.rt.com

Schlagwörter: Globale Projekte, Zigaretten, Tabak, Tabakindustrie, Tabak-Konzerne, Absatzmarkt, Kinder, Entwicklungsländer, Wohlstand, Mittelschicht, Jugend, British American Tobacco, Gericht, Gesundheit, Besteuerung, Drohung, Einschüchterung, Wirtschaft, Expansion, Zielgruppen, Konsum, Sucht, Krebs, Tod