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Kenia: Nach friedlichem Wahltag erste Ausschreitungen

 
Meldung vom 10.08.2017

Nachdem es am Wahltag (08.08.2017) in Kenia überraschend ruhig blieb, setzen nun doch die ersten Ausschreitungen ein. Als die ersten Auszählungen veröffentlicht wurden, gemäß derer Uhuru Kenyatta deutlich vorne liegt, meldete sich Kenias Oppositionsführer Raila Odinga zu Wort. Er spricht von handfestem Betrug und will das Ergebnis nicht anerkennen. Bei ersten Krawallen soll Tränengas eingesetzt worden sein und es kam zu Schusswechseln.

Kenias Oppositionsführer Raila Odinga hat die Wahl in dem Land einen Betrug genannt. Hacker hätten sich Zugang zu der Datenbank der Wahlkommission verschafft und die Ergebnisse manipuliert.

Odinga bezeichnete den Vorfall als einen Angriff auf die Demokratie. Die Hacker hätten Nutzerkennung und Passwörter des ermordeten Technik-Chefs der Wahlkommission, Chris Msando, verwendet. Das leitende Mitglied der Wahlkommission war vor einer Woche tot und mit Folterspuren entdeckt worden. Er gehörte zu den wenigen Personen, die ein Passwort zum elektronischen Zählsystem hatten, das eine Manipulation der Auszählung verhindern soll.

Die Wahlkommission hatte zuvor Auszählungsergebnisse veröffentlicht, denen zufolge Amtsinhaber Uhuru Kenyatta bei der Präsidentenwahl deutlich mehr Stimmen verbuchen konnte als Odinga. Die Daten lassen sich laut Kommission auf die Ergebnisse der großen Mehrheit der Wahlbezirke zurückführen. Demnach hat Kenyatta etwa 54 Prozent der Stimmen errungen, Odinga etwa 45. Der wiederum legte nun eigene Berechnungen vor, die für ihn einen Vorsprung von etwa einer Million Stimmen darlegen sollen.

Die kenianische Menschenrechtskommission gab bekannt, sie habe bei den Ergebnissen unter anderem im westlichen Verwaltungsbezirk Nandi County Unstimmigkeiten wahrgenommen. Sie nannte fünf Beispiele, bei denen es Unterschiede zwischen den von der Wahlkommission veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen und den an den Wahllokalen abgezeichneten Papierunterlagen gebe.

Daraufhin kam es im Westen des Landes zu Krawallen zwischen Oppositionsanhängern und der Polizei. In der Stadt Kisumu versammelten sich Demonstranten auf der Straße und riefen, ohne Odinga werde sich kein Frieden einstellen. Die Polizei setzte Tränengas gegen sie ein, es wurden auch Schüsse gehört. In den Slums von Nairobi demonstrierten ebenfalls Menschen. Augenzeugen zufolge bauten sie Straßensperren, zündeten Autoreifen an und gerieten mit der Polizei aneinander. Es gibt auch Berichte über mindestens einen Toten in der Stadt.

Im Wahlkreis South Mugirango schoss die Polizei auf die Menge und tötete einen Menschen. Auf der kürzlich neu eröffneten Bahnstrecke zwischen Mombasa und Nairobi wurde der Zugverkehr aus Sicherheitsgründen unterbrochen.

Odinga ermahnte seine Anhänger, Ruhe zu bewahren, fügte allerdings hinzu: „Ich kontrolliere nicht das Volk.“ Er selbst gehört zu dem Luo-Volk im Westen des Landes, wo er auch die meisten Anhänger hat. Viele Menschen dort fühlen sich von der Regierung in Nairobi benachteiligt.

Odinga war schon bei der letzten Präsidentschaftswahl 2013 gegen Kenyatta ins Rennen gezogen und behauptete im Anschluss, dass die Wahl manipuliert worden sei. Er griff das Wahlergebnis vor Gericht an, verlor aber. Der langgediente Oppositionspolitiker hatte sich auch 2007 als Kandidat aufgestellt. Auf diese folgten Gewaltausbrüche, die von ethnischen Rivalitäten befeuert wurden und bei denen mehr als 1.000 Menschen ums Leben kamen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Kenia, Wahl, Wahlmanipulation, Wahllokale, Raila Odinga, Unruhen, Krawalle, Ausschreitungen, Technik-Chef, Mord, Folter, Chris Msando, Passwörter, elektronisches Zählsystem, Hacker, Opposition, Oppositionsanhänger, Demonstrationen, Slum, Nandi County, Unstimmigkeiten, Betrug