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Kenia: Aufruhr nach Wahl – 24 Tote

 
Meldung vom 14.08.2017

In Kenia ist die Lage nach den Wahlen instabil. In den Slums von Nairobi fallen immer wieder Schüsse, in den Straßen kommt es zu gewaltsamen Protesten gegen Präsident Kenyatta. Die Krawalle spitzten sich zu, nachdem der Amtsinhaber Kenyatta am Freitag (11.08.2017) zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt worden war. Wie schon bei den Wahlen zuvor starben Menschen in den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.

Nach dem Wahlsieg von Präsident Uhuru Kenyatta greifen die gewaltsamen Proteste in Kenia immer weiter um sich. Die Polizei ging mit Tränengas gegen einen Konvoi von Oppositionsvertretern in der Hauptstadt Nairobi vor. In loyal zu dem unterlegenen Kandidaten Raila Odinga stehenden Slums in Nairobi machte die Polizei von Waffen Gebrauch, um Demonstranten zurückzudrängen. Diese hatten Straßenblockaden errichtet und Autoreifen in Brand gesetzt. Fotografen der Nachrichtenagentur AP konnten bezeugen, dass Polizisten in der Gegend von Mathare mit scharfer Munition schossen und Tränengas nutzten. Ähnliche Szenen wurden in Kibera wahrgenommen, einem weiteren Slum von Nairobi.

Nach Angaben aus einer Leichenhalle wurden neun Leichen mit Schussverletzungen aus einem Slum in Nairobi hertransportiert. Ein Vater klagte, seine neunjährige Tochter sei beim Spielen mit Freunden auf einem Balkon von einer verirrten Kugel getroffen worden und starb.

Nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe kamen seit der Wahl am Dienstag 24 Menschen ums Leben. 17 der zwei Dutzend Todesfälle wurden in der Hauptstadt Nairobi registriert, teilte die Nationale Kommission zu Menschenrechten mit. Die Zahl lasse sich zum Teil auf Berichte von Familien- und Gemeindeangehörigen zurückführen. Die Kommission, die das Handeln von Regierungsinstitutionen beobachtet, richtete einen Appell an ranghohe Beamte, die Polizei zu verpflichten, keine scharfe Munition mehr gegen Zivilisten zu verwenden.

James Orengo von einem Oppositionsbündnis erklärte, bei der Niederschlagung von Protesten seien mehr als 100 Menschen gestorben. Darunter habe man auch zehn Kinder gezählt, sagte er. Eine offizielle Bestätigung dieser Angaben liegt aber nicht vor.

Die Wahlkommission hatte Kenyatta am Freitag zum Sieger ausgerufen. Der 55-Jährige soll demnach bei der Wahl am vergangenen Dienstag angeblich 54,27 Prozent der Stimmen erzielt haben, sein Gegner Odinga 44,74 Prozent.

Odinga will über Beweise verfügen, die darlegen, dass ein Hacker in die Datenbank der Wahlkommission eingedrungen sei und das Wahlergebnis verfälscht habe. Die Unregelmäßigkeiten ereigneten sich, nachdem der IT-Chef der Wahlkommission mit Folterspuren ermordet aufgefunden wurde. Der Mann besaß alle Passwörter für das elektronische Auszählsystem.


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Quelle: „Bayrischer Rundfunk“, www.br.de

Schlagwörter: Kenia, Unruhen, Tote, Krawalle, Wahl, Unregelmäßigkeiten, Wahlsieger, Uhuru Kenyatta, Raila Odinga, Slums, Kibera, Polizei, Zivilisten, scharfe Munition, Tränengas, Barrikaden, Mathare, Hacker, Auszählsystem, Wahlmanipulation, Mord, IT-Chef, Passwörter