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Kenia: Odingas Aufforderung zum Streik verlief ins Leere

Meldung vom 17.08.2017

In Kenia kehrt langsam wieder Ruhe ein. Nach der Präsidentschaftswahl und dem ausgerufenen Sieg von Amtsinhaber Uhuru Kenyatta wurden heftige Kämpfe auf politischer wie gesellschaftlicher Ebene ausgetragen. Der Protestaufruf vom unterlegenen Kandidaten Raila Odinga zeigte letzten Endes aber keine Wirkung mehr.

Der Alltag zum Wochenstart in Nairobi nahm in ganz Kenia wieder seinen gewohnten Gang. Eine kleine Überraschung angesichts der Tatsache, dass das ganze Land in den Vortagen von Krawallen unsicher gemacht wurde. Nach dem erklärten Sieg von Uhuru Kenyatta am vergangenen Freitag (11.08.2017) sahen die Anhänger von Odinga in den Oppositionshochburgen rot: Es kam zu Straßenbarrikaden und Gefechten mit der Polizei.

Nach Angaben einer staatlich finanzierten Menschenrechtsgruppe erschoss die Polizei bei Konfrontationen mit den Demonstranten 24 Menschen. Während die Polizisten nur sechs Tötungen zugaben, sprach das Oppositionsbündnis Nasa von mehr als 100 Toten, ohne dafür jedoch Beweise vorzulegen. Der 72-jährige Odinga, der im Besitz von triftigen Beweisen sein will, dass die Wahl gefälscht wurde, rief seine Anhänger sogar zum Streik auf, um seinem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Doch sein Ruf blieb weitgehend wirkungslos.

„Ich bin zur Arbeit gekommen, weil ich Essen brauche. Meine Kinder und meine Enkel benötigen auch etwas zum Essen. Sie können uns zum Streik mobilisieren, aber am Ende des Tages werden sie etwas essen können und wir nicht“, erklärte die 62-jährige Margaret. Die Friseurin betreibt ihren Laden im großen Nairobi-Slum Kibera, eine Hochburg Odingas. Doch nur wenige können sich dort den Luxus erlauben, allzu lang der Arbeit fernzubleiben. Lediglich im Slum Mathare von Nairobi blieben viele Verkaufsstände geschlossen. Dort war es nach der Wahl zu den hitzigsten Unruhen zwischen den Protestlern und der Polizei gekommen. Der Polizeichef von Nairobi, Japeth Koome, versicherte am Montag hingegen, die Situation habe sich weitgehend normalisiert.

Odinga, der bereits bei den Wahlen 2007 und 2013 unterlag, verlor auch diesmal mit rund 45 Prozent der Stimmen gegenüber Amtsinhaber Kenyatta, der laut Ergebnis des Auszählsystems 54 Prozent der Wähler auf seine Seite bringen konnte. Uhuru Kenyatta erklärte die Wahl am Montag für beendet.

„Die Kenianer betrachten die Wahl als abgeschlossen. Die Mehrheit ist zur Arbeit erschienen“, kommentierte der 55-Jährige den Streikaufruf Odingas und bat seinen Konkurrenten, seine Anhängerschaft nicht weiter aufzuhetzen. „Demonstriert einfach friedvoll und ordentlich. Den Verlust von Menschenleben, die Zerstörung und das Plündern von Eigentum wird die Regierung nicht akzeptieren. Viele Millionen Kenianer sind gewillt, ihrer Arbeit wie gewohnt nachzugehen.“

Sein Herausforderer Raila Odinga wollte sich erst in den nächsten Tagen wieder der Öffentlichkeit präsentieren. Nimmt er seine Wahlniederlage hin, kann sich schnell wieder völlige Normalität einstellen. Stachelt er seine Anhänger zu weiteren Protesten an, so wird sich die Krise im ostafrikanischen Staat weiter hinausziehen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Märkische Allgemeine“, www.maz-online.de

Schlagwörter: Kenia, Raila Odinga, Streik, Slums, Wahl, Wahlniederlage, Uhuru Kenyatta, Unruhen, Demonstrationen, Krawalle, Ruhe, Alltag, Nairobi, Kibera, Mathare, Proteste