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Mexiko: Erneut investigativer Journalist ermordet

Meldung vom 24.08.2017

In Mexiko ist erneut ein Journalist den Drogenkartellen oder mit ihnen paktierenden Eliten zum Opfer gefallen: Obwohl er unter Polizeischutz stand, wurde der Reporter Cándido Ríos nach offiziellen Angaben im Bundesstaat Veracruz von bewaffneten Angreifern mit Kugeln niedergestreckt. Bei dem Verbrechen wurden am Dienstag (22.08.2017) zudem ein ehemaliger Polizeikommissar sowie ein weiterer Mensch erschossen. Ríos ist bereits der zehnte Journalist, der 2017 in Mexiko dem brutalen Drogenkrieg in Mexiko zum Opfer fiel.

Der Mord spielte sich vor einem Geschäft im Ort Covarrubias ab. Wie aus Ermittlerkreisen bekannt wurde, erlag der Journalist auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Schusswunden. Der ebenfalls getötete Ex-Polizist starb demnach noch am Tatort. Die Identität des dritten Opfers konnte noch nicht geklärt werden. Die bewaffneten Angreifer feuerten auf ihre Opfer den Angaben zufolge mit großkalibrigen Waffen.

Ríos hatte sich in der Region durch seine jahrzehntelange Arbeit für die Zeitung Diario de Acayucan hervorgetan. Er scheute sich nicht, über Verbrechen sowie über Korruption in der Regierung zu berichten und hatte öffentlich mehrere ehemalige Bürgermeister herausgefordert und provoziert.

Der Journalist stand unter dem Schutz eines Regierungsprogramms, das Journalisten und Menschenrechtsaktivisten vor Angriffen schützen sollte, erklärte der Beamte Jorge Morales, der für das Schutzprogramm in Veracruz verantwortlich ist.

Veracruz ist ein Bundesstaat, in dem Gewalt der Drogenkartelle und Korruption der Politiker an der Tagesordnung sind. Das Leben dort gilt als besonders riskant: Seit 2010 wurden dort rund 20 Journalisten getötet. Die meisten der in diesem Jahr ermordeten Reporter deckten die Machenschaften der mächtigen Banden und die Korruption unter Beamten auf. Das Jahr 2016 hat mit elf getöteten Journalisten den Rekord als das bislang tödlichste Jahr gehalten. Mehr als 90 Prozent der Morde haben keine juristischen Konsequenzen.

Die Gewalt lässt sich weiterhin zurückführen auf den seit Jahren tobenden Drogenkrieg im Land. Seit die Regierung sich entschlossen hatte, die Macht der Drogenkartelle offensiv zu brechen und militärisch dagegen vorging, wurden mehr als 200.000 Menschen getötet oder gelten als vermisst.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Mexiko, Mord, Journalist, Cándido Ríos, Covarrubias, Waffen, Kugeln, Regierungsschutz, Polizeischutz, Drogenkartelle, Drogenkrieg, investigativer Jorurnalismus, Enthüllungsjournalismus, Korruption