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Haiti: Mit einem blauen Auge davongekommen – Überschwemmungen nach Hurrikan

 
Meldung vom 19.09.2017

Ein furchtbares Desaster hat der Hurrikan „Irma“ auf den Karibikinseln Saint-Martin und Barbuda angerichtet. Häuser und Infrastruktur wurden dort regelrecht ausradiert. Danach nahm der Wirbelsturm Kurs auf Haiti. Dort bereiteten sich die Hilfsorganisationen auf das Schlimmste vor – denn nach wie vor stehen der bitterarmen Bevölkerung keine stabilen Schutzräume zur Verfügung. Doch Haiti kam diesmal mit einem blauen Auge davon. Währenddessen nimmt der nächste Hurrikan „Maria“ Fahrt auf und soll am 21.09.2017 auf die Insel treffen.

Mit ohrenbetäubendem Geheul ist der heftige Hurrikan „Irma“ am 07.09.2017 an Puerto Rico vorbeigezogen. Mehr als ein Viertel der 3,4 Millionen Einwohner hatten plötzlich keinen Strom mehr. Auch die Nordküste Hispaniolas, der großen Antilleninsel, die sich Haiti und die Dominikanische Republik teilen, bekam Auswirkungen des Wirbelsturms zu spüren.

In Sosúa, einem bei Deutschen beliebten Strandort der Dominikanischen Republik, bangten die Hoteliers um ihre Dächer. Die Menschen hatten sich mit Lebensmitteln und Wasser eingedeckt, alle losen Teile befestigt und die Fenster, so gut es geht, verbarrikadiert.

Doch über richtige Schutzräume verfügten die Einwohner von Sosúa nicht. Ein Hotelgast sagte beherzt, er fühle sich dennoch gut vorbereitet: „Ich werde in mein Hotelzimmer gehen. Da sind offene Fenster mit Fliegenschutz und Lamellen aus Eisen. Die werden wir zumachen. Wenn es ganz schlimm wird, werde ich ins Badezimmer gehen. Da sind kleine Fenster.“

Doch insgesamt ist die Bevölkerung Haitis jedem weiteren Hurrikan relativ schutzlos ausgeliefert. Von stabilen Häusern aus Stein können die Menschen in Haiti nur träumen. Dort fristen 80 Prozent der Bevölkerung ein Leben unter der Armutsgrenze, 24 Prozent sind sogar extrem arm, das heißt, sie leben von weniger als einem Euro am Tag. Wer in selbst zusammengezimmerten Hütten aus Pappe, Wellblech und Stoffresten leben muss, hat auch bei schwächeren Hurrikanen als „Irma“ kaum Chancen auf Schutz.

Die Armut Haitis bedeute das größte Risiko, stellt Claire Sartiaux von der Deutschen Welthungerhilfe fest, die in dem Land in der Katastrophenversorgung tätig ist: „In der Theorie gibt es ein Programm für die Katastrophenprävention, das System ist auch durchdacht. Aber wenn dann wirklich eine Katastrophe im Anmarsch ist, dann fehlt es an sicheren Unterkünften. Es gibt nicht ausreichend Zugang zu frischem Wasser und Medikamenten. Die Hilfszentren sind nicht entsprechend ausgerüstet. In die abgeschnittenen Gebiete müssten eigentlich Hubschrauber geschickt werden, aber dafür fehlt das Geld.“

Dennoch atmen die Menschen in Haiti und der Dominikanischen Republik auf – dort hat Hurrikan „Irma“ dann doch weniger Zerstörung angerichtet als befürchtet – bisher. Von Entwarnung kann aber noch nicht die Rede sein. In der Dominikanischen Republik ist es nach ersten Berichten nicht zu Todesopfern gekommen, sagte ein Sprecher. Etwa 200 Häuser seien aber vollständig zerstört. Vor allem der tiefer gelegene Norden Haitis wurde von starken Überschwemmungen betroffen. Solche Überschwemmungen können laut dem Arbeiter Samariterbund langfristige Schäden anrichten. Meerwasser könne Brunnen versalzen, Felder unfruchtbar machen und Erdrutsche verursachen, erklärte eine Sprecherin der Hilfsorganisation.

Zu allem Unglück rüstet man sich schon für den nächsten Hurrikan. Der Wirbelsturm „Maria“ hat sich zu einem „Major Hurricane“ mit Winden von um die 250 km/h vergrößert, und zumindest Ausläufer werden ab der Nacht auf den 21. September 2017 die Dominikanische Republik und Haiti treffen. Die Einwohner insbesondere im Osten und Norden der Dominikanischen Republik und Haiti müssen sich auf starke Stürme, heftige Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche einstellen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Haiti, Hurrikan, Irma, Maria, Wirbelsturm, Zerstörung, Schutzräume, Erdrutsche, Armut, Katastrophe, Katastrophenhilfe, Katastrophenschutz, Unwetter, Wetter, Überschwemmungen, Hispaniola, Karibik