Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Hunger: Neuer UN-Bericht – 815 Millionen Menschen hungern

Meldung vom 22.09.2017

Im Jahr 2016 wuchs die Zahl der Menschen, die weltweit hungern, auf 815 Millionen an. Laut den UN ist dies eine Rekordzahl innerhalb der letzten 100 Jahre. Krieg, Klimawandel und Vertreibung sind die Hauptgründe dafür.

Laut einem neuen Bericht von fünf UN- und Hilfsorganisationen, der am Freitag (15.09.2017) von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAOUN) publik gemacht wurde, war dies der erste derartige Anstieg innerhalb eines Jahres seit einem Jahrhundert. Weltweit hungerten 815 Millionen Menschen im vergangenen Jahr. Das waren 38 Millionen Menschen mehr als im Vorjahr, wie die Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom angab. Die Zahl der Hungerleidenden kletterte nach Jahren der Verbesserung der Lebensmittelversorgung wieder in die Höhe.

Das erklärte Ziel, Hunger und Mangelernährung bis zum Jahr 2030 völlig zu beseitigen, könne nur erreicht werden, wenn Frieden und Stabilität in den Krisenregionen wiederhergestellt würden, warnten die UN. Denn dass mehr Menschen Hunger litten, liege neben den Folgen des Klimawandels in erster Linie an den zunehmenden Kriegen in aller Welt. Die Hälfte der Menschen, die nicht über ausreichend Nahrungsmittel verfügen, lebt dem Bericht zufolge in Konfliktregionen. Im vergangenen Jahrzehnt habe sich die Anzahl der Konflikte dramatisch vermehrt, die gewaltsamen Auseinandersetzungen zeichneten sich zudem durch immer komplexere Zusammenhänge aus.

In Krisengebieten wie dem Südsudan, Nigeria, Somalia und dem Jemen sei das Risiko von Hungersnöten groß. „Wir können uns nicht erlauben, diese Alarmglocken länger zu ignorieren“, warnte ein FAO-Sprecher laut einer Mitteilung. Doch nicht nur in Krisenregionen ist die Versorgungslage problematischer geworden. Gegenden, in denen kein Bürgerkrieg herrsche, würden durch Dürren und Flutkatastrophen heimgesucht, die teilweise mit der starken Ausprägung des Wetterphänomens El Nino einhergingen. Auch ein globaler Rückgang der Wirtschaftsleistung habe zur Verschärfung der Lebensmittelversorgung beigetragen.

Der Anteil der Hungerleidenden macht etwa elf Prozent der Weltbevölkerung aus. Die meisten Betroffenen sind in Afrika (243 Millionen) und Asien (520 Millionen) zu finden. Millionen Kinder weisen Symptome der Unterernährung auf. Sie sind häufig zu klein für ihr Alter und bringen zu wenig Gewicht auf die Waage im Verhältnis zu ihrer Körpergröße. Die mithin höchsten Anteile von mangelernährten Kindern wurden in Konfliktgebieten registriert, heißt es in dem gemeinsamen Vorwort der Leiter des FAO, des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), des UN-Kinderhilfswerks Unicef, des Welternährungsprogramms (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Dem Bericht zufolge sind rund 155 Millionen Kinder aufgrund von Mangelernährung nicht groß genug. Bei weiteren 52 Millionen wurde Muskelschwund aufgrund von Hunger festgestellt. Demgegenüber gibt es in anderen Teilen der Welt nach Schätzungen der FAO 41 Millionen übergewichtige Kinder. Blutarmut bei Frauen und Fettleibigkeit unter Erwachsenen seien auch alarmierend, hieß es. Diese Trends lassen sich auf wandelnde Ernährungsgewohnheiten und eine schwache Wirtschaft zurückführen.

Der Fortschritt in Wissenschaft und Technologie und ihre Verbreitung in der ganzen Welt in Form der gesteigerten Nahrungsmittelproduktion hatten über ein Jahrhundert lang dafür gesorgt, dass die Zahl der Menschen, die an Hunger und Unterernährung leiden, zurückging. Im Jahr 2016 hat die Welt mehr als genügend Nahrungsmittel hergestellt, um jedem Menschen auf dem Planeten eine angemessene und gesunde Ernährung zu gewährleisten.

Doch diese Errungenschaften werden in wachsendem Maße durch Kriege und die Auswirkungen des Klimawandels zunichte gemacht, so der UN-Bericht. Ein weiterer Faktor, den der UN-Bericht aber weitgehend unbeachtet lässt, ist die wachsende wirtschaftliche Ungleichheit und dadurch die sich vertiefende Kluft zwischen Arm und Reich. Allein im letzten Jahr spitzte sich die chronische Unterernährung weltweit zu einem „extremen Ausmaß“ zu. Im Südsudan kam es im Februar 2017 zu einer Hungersnot. Auch der Jemen, Nordost-Nigeria und Somalia laufen auf eine Hungersnot zu.




Quelle: „RT Deutsch“, www.deutsch.rt.com

Schlagwörter: Hungerhilfe weltweit, Hunger, Hungersnot, UN, UN-Bericht, Rekord, Kriege, Gewalt, Konflikte, Klimawandel, Nahrungsmittel, Nahrungsmittelproduktion, Mangelernährung, Dürre, Flutkatastrophe