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Mexiko: Frühwarnsystem – 20 Sekunden Zeit bis zum Erdbeben

Meldung vom 22.09.2017

Wenn die Sirenen heulen, bleiben nur wenige Sekunden: Schnell unter den Schreibtisch, den Aufzug verlassen, weg von Gebäuden! Mexikos Frühwarnsystem hat diesmal funktioniert und noch weitaus Schlimmeres verhindert.

Mexiko gehört zu den Hochrisikogebieten für schwere Erdbeben. Unter dem Land reibt sich die Cocos-Erdplatte, benannt nach den Cocos-Inseln im Pazifik, an der Nordamerikanischen Platte. Dabei falten, drücken und bedrängen sich die Erdmassen. Löst sich die Spannung, zieht sich ein großer Ruck durch alle Erdschichten bis an die Oberfläche.

Zudem hat Mexiko-Stadt das Pech, auf schlammigem Untergrund zu stehen. Wo heute Hochhäuser, Straßenschluchten und Slums dicht an dicht stehen, befand sich früher ein großer See. Was geschieht, wenn dort Erschütterungen vor sich gehen, hat der Geophysiker John Bellini vom United States Geological Survey – dem US-Zentrum, an dem alle Erdbebendaten zusammenlaufen – einmal so definiert: Die Schockwellen verstärken sich, schaukeln sich auf „wie in einer Schüssel Wackelpudding“.

Dass Mexiko wieder einmal von einem heftigen Beben heimgesucht wird, ist also keine Überraschung. Nur, dass es am Mittwochnachmittag um 13.14 Uhr und 39 Sekunden mit einer Stärke von 7,1 unter Mexiko-Stadt – also bildlich gesprochen unter der mit Hochhäusern bebauten Schüssel Wackelpudding – passieren würde, das hatte keiner erwartet.

Dabei hatten die Menschen in der Millionenstadt einen Vorteil zu beispielsweise Haiti. Denn anders als die meisten Metropolen der Welt, die auf porösem oder unsicherem Grund gebaut sind, verfügt Mexiko-Stadt über ein Frühwarnsystem. Um 13.15 Uhr und 4 Sekunden stellte die Leitstelle des Warnsystems am Mittwoch an 25 Sensoren eine erhebliche Erschütterung fest. Elf Sekunden später wurde die Warnung an die Bevölkerung ausgesandt: per App und über Sirenen in den Städten.

Das Epizentrum, also die Stelle an der Erdoberfläche, wo die Wellen der Erschütterung am schnellsten zuschlagen und die stärksten Schäden verursachen, lag rund 140 Kilometer entfernt von Mexiko-Stadt im Bundesstaat Puebla. Wegen dieser Entfernung hatten die Großstädter genau 20 Sekunden Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Im entfernteren Oaxaca waren es sogar 48, in Acapulco 35 Sekunden – in der Stadt Puebla jedoch standen den Einwohnern nur zwölf Sekunden zur Verfügung.

Anfang der 1990er-Jahre hatte Mexiko das Warnsystem Sasmex eingerichtet. Heute gibt es gut verteilt entlang des Pazifiks etwa 100 Sensoren. Sie erfassen Erschütterungen und vermitteln diese an eine Zentrale. Dort errechnen Computer, ob eine Warnung angebracht ist. Eine knappe Minute vergeht allein für die Datenübertragung.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de

Schlagwörter: Mexiko, Erdbeben, Frühwarnsystem, Erdstöße, Erschütterungen, Warnung, App, Sirenen, Metropole, Sicherheit, Cocos-Erdplatte, Nordamerikanische Platte, Seismologie, Mexiko-Stadt, Oaxaca, Puebla, Acapulco, Rettung