Somalia: Bundeswehr zieht sich aus Somalia zurück

Meldung vom 02.02.2018

Die Bundesregierung beendet den Bundeswehr-Einsatz in Somalia. Die Mission wird als eine der riskantesten überhaupt eingestuft. Schon bis Ende März 2018 sollen die Soldaten, die als Trainer für die somalische Armee tätig waren, nach Deutschland zurückkehren.

Deutschland wird die Aktivitäten der Truppe im Rahmen der europäischen Ausbildungsmission Eutm Som in Somalia schon Ende März 2018 beenden und kein neues Bundestagsmandat für die Mission mehr beantragen. Die Mission der Bundeswehr in Somalia ist mit bis zu 20 Soldaten eine der kleinsten, aber auch der herausforderndsten überhaupt. Seit mehreren Jahren bilden deutsche Soldaten die somalische Armee aus. Derzeit sind am Flughafen von Mogadischu fünf Deutsche zum Dienst eingeteilt. Mit der Operation will die EU den Aufbau einer regulären Armee für Somalia unterstützen.

Die Bundeswehr führt seit 2010 Operationen am Horn von Afrika durch. Damals stand Somalia in den Schlagzeilen, weil bewaffnete Piraten regelmäßig Handelsschiffe überfielen und vor allem für die westliche Schiffsbesatzung millionenschwere Lösegelder erpressten.

Die EU-Mission war von Beginn nur auf kleinem Niveau geplant. Die deutschen Soldaten arbeiteten im General Dhagabadan Training Camp, das sich gut abgesichert am Flughafen von Mogadischu befindet. Sie kooperierten auf strategischer Ebene mit dem somalischen Verteidigungsminister und seinem Generalstab mit einem sogenannten Advisory Team.

Kampfeinsätze oder die Begleitung von somalischen Einheiten im Land waren von Beginn der Mission nicht vorgesehen. Trotzdem galt der Auslandseinsatz der Bundeswehr als hoch riskant, da die Terrormiliz Al-Schabaab immer wieder auch den Flughafen angreift.

Die Bundeswehr schätzt die Lage dort stets als fragil ein. „Die Bedrohungslage durch Angriffe und Terrorismus wird für Somalia und insbesondere für Mogadischu mit erheblich bewertet“, lautete es regelmäßig in internen Unterlagen. Die Sicherheitslage in Somalia definierte die Truppe meist als „überwiegend nicht kontrollierbar“.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de