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Uganda: Parlamentarier plädiert für Frauenzucht

Meldung vom 19.03.2018

Immer wieder kommt es in afrikanischen Ländern zu Begebenheiten, die tief verwurzelte patriarchale Denkmuster offenbaren. Nun ist ein ugandischer Parlamentarier öffentlich dafür eingetreten, dass Ehefrauen zur Förderung der Disziplin gelegentlich geschlagen werden sollten. Seine Worte lösten einen Sturm der Entrüstung aus.

Der ugandische Parlamentarier Twinamasiko hat heftige Gegenreaktionen geerntet. Den Medien gegenüber erklärte er, als Mann müsse man seine Frau gelegentlich schlagen, um sie zu disziplinieren. Er versuchte später seine Aussagen zu erklären, machte die Sache jedoch nur noch schlimmer. Er sagte gegenüber der britischen BBC, im traditionellen Afrika herrschten Ruhe und Ordnung und die Familien seien stabil gewesen, weil körperliche Züchtigung als Strafe zum Alltag gehörte. Heute hingegen werden immer mehr Scheidungen gemeldet.

Gelegentliche Schläge fördern seiner Meinung nach die Transparenz und seien besser als der hinterhältige Plan, jemanden zu vergiften. „Ich meine damit nicht Schläge, die zu Verletzungen oder zum Tod führen“, differenzierte er seine Aussage. „Aber bei einer Ohrfeige würde ich mich gut fühlen. Es ruft jemanden zur Ordnung. Nachher kann man sich hinsetzen und die Sache klären.“ Er ließ durchblicken, dass ihn seine Frau auch schon einmal geschlagen habe. „Es war okay“, meinte er. „Wir haben unsere Differenzen nachher ausdiskutiert.“ Twinamasiko zog in seinem Plädoyer für die eheliche Züchtigung auch die Bibel heran.

Der 30-jährige Twinamasiko kommentierte mit seinen Äußerungen die Bemerkungen des ugandischen Präsidenten Museveni anlässlich des Internationalen Frauentags. „Männer, die Frauen schlagen, sind verrückt und feige“, erklärte Museveni. Im Laufe seiner fünfzigjährigen Ehe habe er seine Frau kein einziges Mal misshandelt. Laut einem Report der ugandischen Regierung muss mehr als ein Fünftel der Uganderinnen zwischen 15 und 49 Jahren häusliche oder sexuelle Gewalt über sich ergehen lassen. In vielen Kommentaren in den sozialen Netzwerken wurde denn auch zugegeben, dass Twinamasiko mit seiner Aussage vermutlich eine weitverbreitete Haltung beim Namen genannt hat.

In den Internetkommentaren drohten ihm manche mit einer Anzeige, andere verlangten, er solle eine Therapie machen oder den Rücktritt einreichen. Nun hat er mit einer neuen Stellungnahme vor dem Parlament um Entschuldigung gebeten. „Es war nie meine Absicht, Gewalt gegen Frauen zu billigen“, wollte er nachträglich klarstellen. Er respektiere die Würde der Frau und lehne jede Form von Gewalt ab.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Neue Zürcher Zeitung, NZZ Online“, nzz.ch

Schlagwörter: Uganda, Frauen, Gewalt, Schläge, Züchtigung, Gender, Parlamentarier, Twinamaiko, Scheidungen, Familie, Ehe, eheliche Züchtigung, Rücktritt, patriarchal, Gesellschaft