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Kenia: Opfer der Wilderer – Letztes Nördliches Breitmaulnashorn eingeschläfert

 
Meldung vom 28.03.2018

Eine weitere Art droht zu verschwinden. In einem kenianischen Wildtierreservat ist das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn der Welt gestorben.

Sudan, so hieß das Tier, war 45 Jahre alt und hatte zuletzt mit vielen Schmerzen zu kämpfen: Tierärzte sahen sich schließlich gezwungen, das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn einzuschläfern, um das Leiden zu beenden. Zurück bleiben zwei Weibchen seiner Art – und die Hoffnung einiger Berliner Forscher.

Der alte Sudan hatte zuletzt altersbedingt stark gelitten – daher hätten die Tierärzte die Entscheidung getroffen, ihn am Montag einzuschläfern, teilte das Wildtierreservat Ol Pejeta in Kenia mit. In seinem hohen Alter lag Sudan die letzten Tage hauptsächlich auf einem Bett aus Heu. Er hatte oft keine Kraft mehr, um aufzustehen. Zudem hatte er offenbar starke Schmerzen in seinen Gliedern. Leise schnaufend vegetierte er im Schatten dahin und wackelte mit den Ohren.

„Er war ein großartiger Botschafter für seine Art“, würdigte Richard Vigne, Leiter des Wildtierreservats nördlich von Nairobi, das stämmige Tier. „Eines Tages wird sein Tod hoffentlich als wegweisender Moment für Naturschützer weltweit gesehen werden.“

Besonders durch Wilderei hat sich das Vorkommen des Nördlichen Breitmaulnashorns in den letzten Jahren drastisch verringert. Das Horn des Tiers ist in Asien eine begehrte Ware. Dafür werden hohe Preise gezahlt, weil die Vorstellung nicht auszurotten ist, dass die Substanz der Hörner heilende Wirkung ausübe. Grundsätzlich sei die Aufgabe der Breitmaulnashörner im Ökosystem, als „Rasenmäher“ Gräser kurz zu halten, so der WWF. Mit ihren breiten, verhornten Lippen könnten sie Grashalme nah über dem Boden abbeißen.

Nach Sudans Tod existieren weltweit nur noch zwei Tiere dieser Unterart des Breitmaulnashorns, Sudans Tochter und seine Enkelin. Mithilfe künstlicher Reproduktion bemühen sich nun Wissenschaftler unter anderem am Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) die Art zu retten. Eizellen der beiden Weibchen sollen mit vor längerer Zeit gewonnenen und eingelagerten Spermien befruchtet werden. Doch entsprechende Versuche vormals in anderen zoologischen Einrichtungen sind bisher gescheitert.

Die traurige Bilanz: Der Tod des letzten Nördlichen Breitmaulnashorns bewirke sicherlich kein Aufrütteln in der Gesellschaft, glaubt der Tier- und Naturschützer Hannes Jaenicke. „Es ist den Leuten völlig egal, ob Tiere aussterben oder nicht“, meint der 58-jährige Schauspieler und Umweltaktivist.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Gestorben: Letztes Nördliches Breitmaulnashorn




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Kenia, Breitmaulnashorn, Nördliches Breitmaulnashorn, Aussterben, Art, Vielfalt, Sudan, Bulle, Wilderer, Wilderei, Tiere, Tierschutz, Naturschutz, Umwelt, Asien, Horn, künstliche Befruchtung, Einschläferung