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Indien: Wieder schwere Gefechte in der Unruheregion Kaschmir

Meldung vom 04.04.2018

Erst gingen indische Soldaten gegen Rebellen vor, dann mussten sie sich gegen Demonstranten zur Wehr setzen: Im indischen Teil der Kaschmir-Region sind erneut Unruhen entflammt. Pakistan nennt das Vorgehen der indischen Armee Staatsterror.

Im indischen Teil der Kaschmir-Region sind bei diesen Gefechten mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden klagten über einen der gewalttätigsten Tage der vergangenen Jahre in dem Gebiet.

Zunächst begannen die Kämpfe, als indische Einsatzkräfte drei Dörfer im Süden Kaschmirs stürmten und dort Rebellen ausfindig machen wollten. Dabei wurden nach Polizeiangaben mindestens 13 Rebellen und drei Soldaten erschossen.

Noch während der Kämpfe ballten sich mehrere Hundert Protestler zusammen, die Steine warfen und gegen Indien gerichtete Parolen riefen. Einige bemühten sich, zu den Rebellen vorzudringen und ihnen die Flucht zu ermöglichen. Die Einsatzkräfte setzten Tränengas, Schrotkugeln und scharfe Munition gegen die Menschen ein. Vier Zivilisten starben und zahlreiche weitere erlitten Verwundungen.

Die Behörden reagierten schnell und legten das öffentliche Leben still: Für Montag wurden alle Schulen in Srinagar geschlossen, während Rebellen zu weiteren Protesten aufriefen. Bahnverbindungen wurden unterbrochen und der Internetzugang teilweise gesperrt. Diese Maßnahmen ergreift die Regierung regelmäßig, um Unruhen und Demonstrationen vorzubeugen.

Kaschmir ist ein Unruheherd und wird teils von indischer und teils von pakistanischer Seite her regiert. Ein kleiner Bereich gehört außerdem zu China. Pakistan und Indien machen jeweils Ansprüche auf die ganze Region für sich geltend. Rebellengruppen verlangen, dass Kaschmir unter pakistanischer Herrschaft vereinigt oder ein autonomer Staat wird. Seit den späten 1980er-Jahren kamen mehr als 44.000 Menschen in diesem Streit ums Leben.

Pakistan schimpft derweil, Indien übe „Staatsterrorismus“ aus. Der Chef der indischen Armee in Kaschmir, A. K. Bhatt, rief die Rebellen dazu auf, zu kapitulieren. Wer die Waffen gegen den Staat erhebe, der müsse damit rechnen, behandelt zu werden „wie die Terroristen heute“.

Pakistan stufte die Gewalt hingegen als einen Amoklauf ein. Dieser offenbare das hässliche und unmenschliche Gesicht des Staatsterrors, mit dem Indien seit Jahrzehnten die Bürger Kaschmirs unter Druck setze, teilte das Außenministerium mit.

Der Anführer der muslimischen Separatisten in Kaschmir, Mirwais Umar Faruk, behauptete, die Bevölkerung müsse Hinrichtungen und Unterdrückung über sich ergehen lassen. „Solange Indien dem politischen und humanitären Problem Kaschmirs mit einem militärischen Ansatz und Gewalt begegnet, werden die Kaschmiris weiter sterben oder zu den Waffen greifen.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de

Schlagwörter: Indien, Kaschmir, Unruhen, Gefechte, Tote, Rebellen, Islam, Muslime, Pakistan, Proteste, Staatsterror