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Uganda: Biometrische Registrierung für Flüchtlinge eingeführt

 
Meldung vom 11.04.2018

Uganda ist ein begehrtes Ziel für Flüchtlinge aus den umliegenden Ländern, besonders aus dem Südsudan und dem Kongo, wo derzeit Bürgerkrieg und Gewalt herrschen. Nun hat Uganda eine neue Methode eingeführt, um den Flüchtlingsandrang besser bewältigen zu können. Die Zuwanderer werden in einem landesweiten Programm biometrisch registriert. So soll gewährleistet sein, dass alle Flüchtlinge und Asylsuchende erfasst, Daten möglichst aktuell und vollständig sind und Hilfe effektiv ans Ziel kommt. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2018 verzeichnet Uganda bereits mehr als 50.000 Neuankömmlinge, die Mehrheit davon aus der Demokratischen Republik Kongo.

Im Zelt hat sich eine brütende Hitze ausgebreitet. Die siebenjährige Gloria kichert, als ihre Mutter ihr eine etwas zu groß geratene Brille aufsetzt. Es dauert nur eine Sekunde, dann hat der Computer ihre Iris gescannt.

Gloria und ihre Mutter Jenipher sind unter den ersten der mehr als eine Million Flüchtlingen, die in Uganda während des „Screeningprogamms“ registriert werden sollen. Festgehalten werden neben der Iris auch Fingerabdrücke sowie der Flüchtlingsstatus. Während das Screening für Gloria eine willkommene Abwechslung ist, bedeutet es für Jenipher möglicherweise einen existenziellen Neubeginn, da die Programme in Uganda es Flüchtlingen ermöglichen, zu arbeiten und Unternehmen zu gründen.

„Das Problem, vor dem Flüchtlinge stehen, ist, dass sie keinen Ort haben, den sie Zuhause nennen können”, bemängelt Jenipher. „Darum unterstützen wir dieses Programm. Eigentlich sollte der UNHCR es zu einem weltweiten System machen, damit jeder Flüchtling, der nach Uganda kommt, weiß, dass er hier zuhause ist und sich niederlassen kann.”

Jenipher floh 2011 aus der Demokratischen Republik Kongo, nachdem sie und zwei ihrer Schwestern verschleppt und immer wieder vergewaltigt worden waren. Jenipher gelang es, wegzurennen und sie überquerte die Grenze zu Uganda. Wie allen Flüchtlingen in Uganda wurde ihr ein Stück Land zugeteilt, sie baute eine kleine Hütte und zog Gemüse – Zwiebeln, Kartoffeln und Spinat.

Doch das reichte der jungen Frau nicht, sie wollte etwas von dem Guten, das sie erhalten hatte, abgeben. Mit Unterstützung des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) rief Jenipher eine Spar- und Mikrokreditgruppe für Frauen ins Leben. „Ich hatte gesagt, dass, wenn Gott mir hilft, ich es zu meiner Lebensaufgabe machen werde, anderen zu helfen“, erläutert Jenipher. „Jede Frau bringt das, was sie hat und tut es in den Spartopf“, sagt Jenipher. „Wir nutzen das Geld, um bedürftigen Frauen zu helfen, oder wenn sie einen Kredit brauchen. Wir finanzieren ihre Geschäfte und sie zahlen es uns vom Erlös, den sie gemacht haben, zurück.“

Einmal in der Woche kommen die Frauen zusammen und tauschen sich über Geschäftsideen und die Verwendung des Geldes aus. Viele von ihnen wurden auf der Suche nach Feuerholz überwältigt und vergewaltigt. Nun haben sie sich andere Einkommensquellen geschaffen.

„Wir helfen Frauen, Jobs zu bekommen und sich nützlich zu machen – ohne Arbeit verlieren die Menschen ihre Würde“, meint Jenipher. „Flüchtlinge brauchen nicht nur Lebensmittel, sie brauchen Entfaltungsmöglichkeiten, so wie diese Frauen, die jetzt ihre eigenen Geschäfte machen“, betont sie. Sie selbst verkauft Briketts. „Sie müssen ausgebildet werden und etwas Neues lernen, damit sie ihre Leben wieder aufbauen können.“

Die Frauengruppe hat nun vor, einen Frisörsalon zu eröffnen und Jugendliche aus der Umgebung dort einzubinden. „Wir werden sogar jemanden anstellen, der die Jugendlichen ausbildet.“

„Nach allem was passiert ist, schau mein Leben jetzt an. Schau mein Haus an, mein Geschäft, schau, wie weit ich gekommen bin. Aber es gibt noch viele Frauen, die das erleiden, was ich erlitten habe“, bezeugt Jenipher und ergänzt „Ich will ihnen helfen.”






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „UNHCR“, unhcr.de (Pressemitteilung)

Schlagwörter: Uganda, Flüchtlinge, Südsudan, Kongo, Registrierung, biometrisch, biometrische Registrierung, Screening, Screeningprogramm, Mikrokredite, Frauen, Vergewaltigung, Selbständigkeit, Iris, Fingerabdrücke, Flüchtlingsstatus