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Indien: Vergewaltigung Achtjähriger wird zum religiösen Politikum

Meldung vom 17.04.2018

In Indien hat erneut ein grausamer Vergewaltigungsfall für Empörung gesorgt. Die Vergewaltigung und Ermordung einer Achtjährigen wird immer mehr zu einem religiösen Politikum. An vorderster Front steht dabei die nationalistisch-hinduistische Partei BJP.

Am Anfang ging es noch um die Entführung, Vergewaltigung, Misshandlung und Ermordung eines achtjährigen Mädchens. Doch aus der abscheulichen Schandtat im indischen Teil von Kaschmir Anfang Januar ist inzwischen ein folgenreicher Konflikt geworden, der die Feindschaft zwischen Muslimen und Hindus weiter verschärft.

Am 10. Januar war Asifa Bano, Tochter einer Familie muslimischer Nomaden, bei der Pflege ihrer Ponys entführt worden. Sie wurde in einen Hindutempel geschleppt, dort verborgen gehalten und von mindestens drei Männern zunächst betäubt, dann mehrere Tage lang mehrfach vergewaltigt, mit Steinen geschunden, verbrannt und schließlich ermordet. Ihre Leiche warfen die Täter in den Wald, wo sie am 17. Januar entdeckt wurde.

Inzwischen sind die mutmaßlichen Täter ermittelt und per DNA-Analyse zweifelsfrei identifiziert worden. Acht Personen wurden festgenommen, darunter zwei Polizisten, die in den Fall verwickelt waren und Beweise vernichtet haben sollen, um die Täter zu decken.

Die Gruppenvergewaltigung und der mit sexualisierter Gewalt verbundene Mord sollen nach ersten Aussagen der mutmaßlichen Täter von Anfang an nicht die Absicht der Männer gewesen sein – wohl aber die Entführung des Mädchens, um die Nomaden, die mit ihren Herden jedes Jahr im Winter im Bezirk Kathua rasten, aus der Gegend zu vertreiben. In den letzten Jahren hatten sich einige im Bezirk angesiedelt, was die Hindus in Furcht versetzte, die Bevölkerungsmehrheit zu verlieren.

Seit Jahren haben sich die Spannungen zwischen den Volksgruppen verschärft – und sind nach der Amtsübernahme der nationalistisch-hinduistischen Partei BJP auf nationaler Ebene noch weiter angeheizt worden. Anfang der Woche schlossen sich nun die hinduistischen Anwälte der angeklagten Mörder zu einer Protestaktion zusammen, bei der sie das Gerichtsgebäude umstellten, um das Einreichen der Klageschrift zu verhindern.

Sie verlangen, dass das Verfahren an die Bundesjustiz übergehen soll – die steht unter Kontrolle der BJP. Auch zwei Minister der BJP schlossen sich den Demonstrationen für die Freilassung der Täter an. Die Demonstranten stufen die Festnahme der Angeklagten als antihinduistische Aktion ein. Manche kündigten sogar an, sie würden sich öffentlich verbrennen, wenn die Männer nicht auf freien Fuß gesetzt würden.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de

Schlagwörter: Indien, Vergewaltigung, Achjährige, Muslime, Hindus, Religion, Politikum, BJP, Mord, Kathua, Religionskonflikt, Täter, Gericht, Gruppenvergewaltigung, Frauen, Mädchen, Gender