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Global: Im Schlamm versunken – Hunderte Tote nach anhaltenden heftigen Regenfällen in Ostafrika

Meldung vom 15.05.2018

Nach der langen Dürre werden mehrere ostafrikanische Länder plötzlich von heftigen Überflutungen heimgesucht. In Somalia ist die Situation am katastrophalsten.

Bei schweren Regenfällen und Überschwemmungen sind in Ostafrika bereits weit mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen und Hunderttausende mussten ihr Heim verlassen. Meteorologen zufolge wurde in der derzeitigen Regenzeit bereits mehr als die anderthalbfache Menge des durchschnittlichen Niederschlags gemessen – und das nach Jahren der Trockenheit, die einen steinharten Erdboden zur Folge hatte und bei der jegliche Vegetation verdorrt ist.

Unter solchen Bedingungen können schwere Niederschläge genauso verheerend wie Dürren sein“, erklärt der kenianische Direktor der Kinderrechtsorganisation Safe the Children, Caleb Odhiambo: „Statt dass der Regen vom Erdboden absorbiert wird, reißt er alles mit sich.“

Am schlimmsten zu leiden hat der Unruhestaat Somalia – aber auch in Kenia und Ruanda sowie in Tansania und Äthiopien haben die sintflutartigen Regenfälle Chaos und Zerstörung hinterlassen. Die Überflutungen im Zentrum Somalias sollen die verheerendsten sein, die das Land jemals erlebt hat, meinen Experten: In der Provinzhauptstadt Belet Huen mussten 10.000 Menschen von Soldaten in Sicherheit gebracht werden, mehr als 200.000 Somalier wurden von den Wassermassen vor allem des Schabelle-Flusses gezwungen, aus ihrem Dorf zu fliehen. Wegen der Dürre der vergangenen Jahre benötigen ohnehin mehr als fünf Millionen Somalier Nahrungsmittelhilfe. Die Zahl werde durch die Flutopfer noch deutlich nach oben gehen, lautet es aus UN-Kreisen.

Das größte Unglück ereignete sich in Kenia, wo Mitte vergangener Woche der Damm eines im Rift Valley gelegenen Stausees einer Rosenfarm nachgab und die Wassermassen nicht mehr halten konnte. In der Flutwelle des mit rund 200 Millionen Liter Wasser gefüllten Stausees starben mindestens 47 Menschen – darunter zahlreiche Kinder –, nach 40 Personen wird immer noch gesucht. Der Staudamm war offenbar ohne behördliche Genehmigung gebaut worden: Die Polizei hat Ermittlungen gegen den Besitzer der Plantage begonnen, deren Rosen auch im deutschen Blumenhandel landen.

Überall in Kenia wurden Straßen, Brücken und Eisenbahnlinien weggespült oder eingerissen, rund 300.000 Menschen haben nach Angaben des kenianischen Roten Kreuzes inzwischen ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Fast 9.000 Hektar Farmland sollen vernichtet und 19.000 Tiere ertrunken sein, mehr als 200 Schulen mussten geschlossen werden. Auch in Dadaab, dem mit rund 250.000 Bewohnern größten Flüchtlingslager des ostafrikanischen Staats, haben die Niederschläge zu katastrophalen hygienischen Zuständen geführt. Weil dort zahllose Latrinen überflutet wurden, droht nun eine Cholera-Epidemie.

In dem „Tausend-Hügel-Staat“ Ruanda kamen in den vergangenen Wochen rund 200 Menschen bei Erdrutschen ums Leben. Nach Angaben des Ministeriums für Desaster-Management begruben die Schlammlawinen fast 10.000 Häuser und 5.000 Hektar Farmland unter sich. Auch Äthiopien und Tansania beklagen zahlreiche Todesopfer und schwere Schäden. Die Niederschläge seien „sehr viel schlimmer als vorausgesagt“ ausgefallen, sagte Yngvil Foss, Vizechefin des UN-Büros für die Koordination humanitärer Hilfe in Somalia mit. Die gesamte Region benötige nun dringend Hilfe von außen.

Bereits vor der jüngsten Katastrophe hatten internationale Hilfswerke die Notwendigkeit von 1,5 Milliarden US-Dollar beziffert, um die über fünf Millionen notleidenden Somalier unterstützten zu können. Bislang sind jedoch nicht einmal 20 Prozent dieses Betrags eingegangen.

Die Regenzeit kann sich in der ostafrikanischen Region noch auf mehrere Wochen ausdehnen: Meteorologen warnen auch vor weiteren schweren Niederschlägen. Selbst wenn der Regen endlich vorbei ist, bleiben noch viele Gefahren für die Bevölkerung. Dann ist nach den Worten von Fatoumata Nafo-Traoré vom Internationalen Komitee des Roten Kreuzes neben Cholera-Epidemien auch ein starkes Ansteigen von Infektionskrankheiten zu befürchten, die wie Malaria und Dengue-Fieber von Moskitos verbreitet werden. „Wir müssen jetzt tätig werden, um diese sehr realen und tödlichen Gefahren zu verhindern“, betont die malische Ärztin.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Rundschau“, FR-online.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Regenzeit, Niederschläge, Regen, Überschwemmungen, Überflutungen, Tote, Cholera, Schlamm, Schlammlawinen, Dadaab, Latrinen, Malaria, Dengue-Fieber, Evakuierung, Hunger, Klima, Klimawandel, Wetterextreme