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Syrien: Noch ist der Krieg nicht zu Ende

Meldung vom 17.08.2018

In Syrien droht der Provinz Idlib eine letzte militärische Operation Assads. Lange galt sie als eine der stärksten Festungen für die syrische Opposition. Doch jetzt gerät auch sie ins Kreuzfeuer. Syriens Präsident Baschar al-Assad hat die Provinz Idlib im Nordwesten des Landes ins Visier genommen. Hier zeichnet sich die letzte große Schlacht in diesem mehr als sieben Jahre andauernden Konflikt ab.

Die Provinz Idlib ist noch nicht unter Assads Herrschaftsbereich gekommen. Kann er diese Region einnehmen, hat er mit Ausnahme der Kurdengebiete praktisch alle Landesteile wieder im Griff. Dann ist er mit seinem Kriegszug am Ziel. Doch diese letzte Operation kann äußerst blutig werden. Davor warnt UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi im Interview mit der Bild. Er sei„ extrem besorgt über die Situation in Idlib“, erklärte Grandi der Zeitung gegenüber.

„Das Gebiet ist voller Vertriebener, Frauen und Kinder“, erläutert er. Käme es zu einem Kampf und Luftangriffen, wäre das „katastrophal, denn in Idlib gibt es sehr viele Waffen und viele schutzlose Zivilisten“, ergänzte der Flüchtlingskommissar. „Jeder Krieg dort würde unweigerlich über einen längeren Zeitraum andauern und Tausende und Abertausende von Opfern fordern.“ Könnten sich die Kriegsparteien nicht verständigen, müsse sich das Land auf „die blutigste Schlacht im Syrien-Krieg“ einstellen.

Assads Großoffensive könnte auch negative Auswirkungen auf Europa mit sich bringen. Nach UN-Angaben gibt es knapp 2,5 Millionen Einwohner im Nordwesten des Landes, darunter schätzungsweise 70.000 waffenfähige Männer. Viele Oppositionelle haben sich nach den militärischen Niederlagen nach Idlib zurückgezogen. Würden die Assad-Truppen mit iranischer und russischer Hilfe nun auch Idlib attackieren, hätten viele keinen anderen Ausweg, als im Kampf zu sterben oder ins Ausland zu flüchten. Andernfalls drohen ihnen in Assads Gefängnissen Folter und Tod. Die Türkei würde damit in größere Bedrängnis geraten. Die Forderungen an Europa, syrische Flüchtlinge aufzunehmen oder zu alimentieren, würden zunehmen. Selbst eine neue große Flüchtlingsbewegung Richtung Europa wäre dann wahrscheinlich.

Eine Großoffensive Assads in Idlib hätte aber noch andere mögliche Folgen. Der syrische Machthaber könnte nämlich dem türkischen Präsident Recet Tayyip Erdogan in die Quere kommen. Die Türkei verfolgt eigene Interessen in der Region und fördert dort die Opposition, die in Idlib von der radikalislamischen al-Nusra-Front dominiert wird. Erdogan bezeichnete Idlib in der Vergangenheit sogar als eine „rote Linie“.

Aus dieser Zwickmühle könnte Russland heraushelfen. Moskau plädiert in diesem Konflikt für eine Verhandlungslösung. Eine blutige Schlacht lehnen auch die Russen ab. Russlands Sondergesandter Alexander Lawrentiew erklärte der russischen Nachrichtenagentur Tass gegenüber, dass sein Land gemäßigten Rebellen, die Extremistengruppen bekämpfen würden, „jede Hilfe“ anbieten würde.




Quelle: „Business Insider“, www.businessinsider.de

Schlagwörter: Syrien; Krieg, Idlib, Provinz, Baschar al-Assad, Rebellen, Oppositionelle, Bastion, Rückzug, Niederlage, Flüchtlinge, Europa, Türkei, Recet Tayyip Erdogan, Schlacht